Donnerstag, 30. Juni 2016

ALICE THROUGH THE LOOKING GLASS (James Bobin, 2016)

Eine Fortsetzung von Alice in Wonderland hatte ich gar nicht auf der Rechnung. Hätte ich auch nicht unbedingt gebraucht, zumal Tim Burton nicht Regie geführt, sondern lediglich die Rolle des Produzenten übernommen hat. Außerdem bin ich sowieso kein Freund von Fortsetzungen. Meine Tochter wollte aber unbedingt ins Kino, und so habe ich mich überreden lassen. Und ich wurde positiv überrascht, denn im Gegensatz zu vielen anderen zweiten Teilen gelingt es Alice through the Looking Glass beinahe nahtlos an den Vorgänger anzuschließen. Und das, obwohl nicht Burton Regie geführt hat, sondern der mir unbekannte James Bobin, der bisher hauptsächlich fürs Fernsehen tätig war. Dies fällt jedoch überhaupt nicht ins Gewicht und hätte ich es nicht gewusst, wäre ich vermutlich der Meinung gewesen, Tim Burton sei für den Film verantwortlich.

Kontinuität ist alleine schon dadurch gewahrt, dass alle wichtigen Rollen aus Teil 1 wieder mit denselben Schauspielern besetzt werden konnten  - was angesichts dessen finanziellen Erfolgs nicht verwunderlich ist - und auch die Disney-Drehbuchautorin Linda Woolverton wieder für das Script verantwortlich war. Burtons Stammkomponist Danny Elfman sorgte natürlich wieder für die musikalische Untermalung - und das in gewohnt souveräner Art und Weise. Wie schon beim Vorgänger ist das Treiben recht kindlich ausgefallen. Man muss sich als Zuschauer natürlich auf das Ganze einlassen und eintauchen in diese von so bizarren Figuren wie der Grinsekatze oder den Zwillingen Tweedledee und Tweedledum bevölkerten Welt. Wenn einem dies gelingt, kann man durchaus seine Freude haben an diesem Film. Eine absolute Show ist wieder die von Helena Bonham Carter verkörperte rote Königin, die schon im ersten Teil meine Lieblingsfigur war. Storytechnisch kann Alice through the Looking Glass nicht völlig überzeugen. Unter dem Strich dennoch allemal sehenswert und keinen Deut schlechter als sein Vorgänger. Gute Unterhaltung für die ganze Familie.