Mittwoch, 9. Juli 2025

COUNT THE HOURS (Don Siegel, 1953)

It's terrible to be hated.

Ein klassisches Drama um einen unschuldig Verurteilten, der sich durch ungeschicktes Verhalten und ein durch psychischen Druck veranlasstes Geständnis selbst in die Bredouille gebracht hat. Die Revision scheitert, der Gouvernor lehnt das Gnadengesuch ab und so soll er für zwei Morde gehängt werden, die er nicht begangen hat. Der Film spielt mit einigen interessanten Motiven wie das des ehrenwerten Anwaltes, der gegen alle Widerstände versucht, die Unschuld seines Klienten zu beweisen und dabei nicht nur seine Beziehung opfert und seinen bis dahin tadellosen Ruf ruiniert, sondern auch alle übrigen Klienten vergrault, die mit ihm nichts mehr zu tun haben wollen oder das der Ehefrau des vermeintlichen Mörders, die unter den Anfeindungen der Menschen in ihrem Umfeld zu leiden hat und auch körperlich bedroht wird. Das alles wird nicht weiter vertieft, sondern bleibt relativ oberflächlich, trägt aber dazu bei, dass man sich mit den handelnden Personen gut identifizieren kann. 

Die Figur des Mörders ist hingegen wenig glaubwürdig. Ein völlig durchgeknallter und dem Alkohol verfallener Psychopath, dessen irrationales Verhalten hauptsächlich der Not der Drehbuchautoren geschuldet zu sein scheint, ihn am Ende irgendwie des Mordes überführen zu können. 

Unter dem Strich gibt das aber doch eine recht homogene Mischung, zudem durchaus spannend und kurzweilig - nicht zuletzt dank der straffen Regie von Siegel, der nie den roten Faden verliert und sich wie gewohnt auf das Wesentliche fokussiert. Erwähnenswert auch die gute Kamera-Arbeit von John Alton, die das Geschehen in stilvollen Schwarzweiß-Bildern einfängt und darüber hinaus mit ein paar wirklich schönen Aufnahmen punkten kann.

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