Das Erste, was auffällt ist: Alice war beim Friseur. Durchaus erstaunlich unter solchen Umständen und in einer postapokalyptischen Welt. Aber gut, über Realismus müssen wir bei dieser Filmreihe eh nicht sprechen...
Nach drei stilistisch sehr unterschiedlichen, auf ihre Art aber immer überzeugenden Teilen, markiert Afterlife in mehrerer Hinsicht eine Zäsur. Dies hat maßgeblich mit der Rückkehr Andersons auf den Regiestuhl zu tun. Hatte man sich bei den beiden Vorgängern doch recht deutlich von der Computerspiel-Atmosphäre des ersten Teils entfernt, kommt man dem hier wieder sehr nahe. Schon relativ früh wird sichtbar, dass eine Spielereihe der Ideengeber ist. Das alleine ist ja kein Makel, doch auch was die Story angeht, wandelt Anderson auf Abwegen. Die Entwicklung der Handlung der ersten drei Teile war, wenn auch nicht frei von Logikfehlern und sicher alles andere als eine narrative Höchstleistung, so aber doch relativ schlüssig und einigermaßen gut nachzuvollziehen. Dies mündet bei Afterlife in eine Ansammlung mehr oder weniger zusammenhängender Szenen – von einer Story will ich da gar nicht mehr reden. Die Actionszenen sind zahlreich und zudem sehr ausgedehnt und – das kann man Anderson nicht absprechen – überwiegend gut gemacht. Was allerdings extrem nervt, ist der exzessive Einsatz von Zeitlupen und hier vor allem der Bullet Time, die ihre Hochphase bei Erscheinen des Films eigentlich schon lange hinter sich hatte. Ist sicher irgendwo Geschmackssache, aber Zeitlupen in Filmen sind mir ein Gräuel. Und bei Afterlife gibt es davon so viele, dass sie mir die Freude an den eigentlich sehr guten Actionszenen komplett vermasselt haben. Richtig cool hingegen fand ich die riesige Mutation mit der Henkerskapuze und dem Beil. Dies kann aber auch nicht mehr verhindern, dass es sich bei Teil 4 um den bisher schwächsten Teil der Reihe handelt. Vor allem vermittelt er zum ersten Mal das Gefühl der Redundanz, den Eindruck, alles schon mal gesehen zu haben.
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