Heist is a
crimes.
Nachdem der Südafrikaner Neill Blomkamp mich mit seinem
originellen Debüt District 9 ziemlich
begeistern konnte, bot der nachfolgende Elysium durchkalkuliertes starbesetztes
Mainstream-Kino. Chappie hingegen kann wieder mit dem Esprit des Debüts aufwarten und
bietet eine nahezu perfekte Mischung aus Komödie, Drama, Gangsterfilm und
Sci-Fi-Thriller, die mich ziemlich aus den Socken gehauen hat. In den Kritiken
kam das Werk nicht sonderlich gut weg, was irgendwo verständlich ist, denn für
den Mainstream-Freund ist das Ganze zu abgefahren und der an tiefgründigen
Stoffen Interessierte versucht womöglich, in Chappie eine Gesellschaftskritik zu
sehen, die er nicht ist und nicht sein will.
Blomkamp ging es in erster Linie um die Frage, wie sich ein frisch erwachtes künstlich erzeugtes Bewusstsein verhalten würde, wie es ähnlich einem Neugeborenen die Welt erkunden und aus den gemachten Erfahrungen lernen würde, wenn auch bedeutend schneller als ein Mensch. Und dies ist hervorragend umgesetzt. Chappie erlebt seine ersten Momente in einer merkwürdig anmutenden Patchwork-Familie, die in einer alten Lagerhalle haust und ihren Lebensunterhalt mit Raubüberfällen und Drogenhandel bestreitet. Im Kern besteht die Familie aus dem (mir bis dato unbekannten) südafrikanischen Musiker-Duo Die Antwoord. Die beiden sehen aus wie Trottel und ihre Musik ist ziemlich schlecht, aber als abgefucktes Gangsterpärchen funktionieren sie ganz ausgezeichnet. Yolandi entwickelt spontan Muttergefühle für den anfangs hilflosen Androiden, während Ninja versucht, ihn u.a. mit Schießübungen zu einer effektiven Killermaschine auszubilden, damit er ihnen bei den Raubzügen zur Hand gehen kann. Dabei muss er zu allerlei Tricks greifen, denn sein Erschaffer (sehr gut: Dev Patel) hat ihm eingeimpft, keine Verbrechen zu begehen und insbesondere niemanden zu töten.
Blomkamp ging es in erster Linie um die Frage, wie sich ein frisch erwachtes künstlich erzeugtes Bewusstsein verhalten würde, wie es ähnlich einem Neugeborenen die Welt erkunden und aus den gemachten Erfahrungen lernen würde, wenn auch bedeutend schneller als ein Mensch. Und dies ist hervorragend umgesetzt. Chappie erlebt seine ersten Momente in einer merkwürdig anmutenden Patchwork-Familie, die in einer alten Lagerhalle haust und ihren Lebensunterhalt mit Raubüberfällen und Drogenhandel bestreitet. Im Kern besteht die Familie aus dem (mir bis dato unbekannten) südafrikanischen Musiker-Duo Die Antwoord. Die beiden sehen aus wie Trottel und ihre Musik ist ziemlich schlecht, aber als abgefucktes Gangsterpärchen funktionieren sie ganz ausgezeichnet. Yolandi entwickelt spontan Muttergefühle für den anfangs hilflosen Androiden, während Ninja versucht, ihn u.a. mit Schießübungen zu einer effektiven Killermaschine auszubilden, damit er ihnen bei den Raubzügen zur Hand gehen kann. Dabei muss er zu allerlei Tricks greifen, denn sein Erschaffer (sehr gut: Dev Patel) hat ihm eingeimpft, keine Verbrechen zu begehen und insbesondere niemanden zu töten.
Zwei Stars von internationalem Format hat Chappie auch noch zu bieten: Sigourney
Weaver spielt die Chefin des Waffenkonzerns Tetravaal, bleibt dabei aber
ziemlich blass, wobei sie auch nicht allzu Screentime erhalten hat. Hugh Jackman
gibt den Bösewicht, und das recht überzeugend. Und doch ist der wahre Star des
Films der Roboter Chappie, der in seiner kindlich naiven Art das Herz des
Zuschauers im Sturm erobert. Eine Blechdose, die man einfach gern haben
muss.
Die Hintergrundstory um ein Johannisburg der Zukunft, in
dem Polizei-Roboter über die öffentliche Sicherheit wachen, ist natürlich
Verhoevens RoboCop entliehen. Der
„Moose“ sieht sogar fast genauso aus wie der ED-209, der in den
ersten Minuten von RoboCop aufgrund
einer Fehlfunktion ein Blutbad anrichtet. Doch auch Scotts Blade Runner stand Pate, denn wie in
jenem ist Chappies Lebensdauer begrenzt, weil seine Batterie irreparabel
beschädigt ist. Und wie in Blade Runner verlangt auch er von seinem Erschaffer, ihm mehr
Lebenszeit zu verschaffen. Die Lösung des Problems, auf die er schließlich
selbst kommt, passt wunderbar zu der leichtfüßigen Stimmung, die dem Film
innewohnt. Und so erzählt Chappie auch von der Überwindung der Vergänglichkeit.
Insofern ist das Ende ein sehr tröstliches.
Zwischen all den lustigen und traurigen Szenen gibt es
immer wieder harte Actionsequenzen, wobei vor allem der finale Kampf an der
Lagerhalle begeistern kann. Die Spezialeffekte sind hervorragend gelungen.
Unterlegt von Hans Zimmers brachialem Score ergeben die einzelnen Komponenten
eine erstaunlich stimmige Mischung, sodass Chappie trotz der unterschiedlichen
Genres wie aus einem Guss wirkt. Und nicht zuletzt kann der Film mit einem der
sympathischsten Protagonisten seit langem aufwarten, dessen komplexe Gefühlswelt
sich dem Zuschauer trotz der metallenen Oberfläche offenbart. Ein wunderbarer
Film.
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