Dienstag, 31. März 2015

INTERSTELLAR (Christopher Nolan, 2014)

Mankind was born on Earth. It was never meant to die here.

Nolans aktuellster Film ist ein schwieriger Fall, gilt es doch für den Zuschauer einige dicke Kröten zu schlucken, will man sich auf das Ganze einlassen. So fällt es schon zu Beginn schwer, Coopers Entscheidung nachzuvollziehen, seine Tochter, die ihm mehr als alles andere bedeutet, zurückzulassen und sich auf eine ungewisse Reise zu begeben, deren Konsequenzen er nicht einmal im Ansatz überblicken kann. Ich bin selbst Vater einer jungen Tochter und würde dergleichen niemals tun. Nolan gibt sich alle Mühe, dies zu erklären, indem er die Figur als ehemaligen Piloten zeichnet, der mit dem jetzigen Farmerleben unglücklich ist und sich insgeheim nach den Weiten des Weltraums sehnt. Da Interstellar jedoch mehr als alles andere eine Vater-Tochter-Geschichte ist und diese das Zentrum des Film bildet, hatte ich trotz aller Erklärungen Schwierigkeiten, diese Situation zu akzeptieren. Weiterhin muss man sich auf die ganzen physikalischen Theorien mit schwarzen Löchern, Wurmlöchern etc. einlassen und dies als gegeben hinnehmen. 

Nun denn: hat man diese Hürden genommen, entfaltet sich im Lauf der knapp drei Stunden ein faszinierender und höchst spannender Trip durch Raum und Zeit, der zu keiner Zeit langweilig wird. Im Vergleich zu manch anderem Weltraumabenteuer wirken die Effekte bei Interstellar erfreulich bodenständig, was ihrer Wirkung indes keinen Abbruch tut. Und wenn wir schon bei Vergleich sind: der mit Kubricks 2001 drängt sich geradezu auf, doch während ich zu jenem bisher keinen rechten Zugang fand, ist Interstellar deutlich weniger sperrig (und auch philosophisch) geraten und damit leichter zu verdauen. Zudem weiß er den Zuschauer emotional zu packen, etwas das 2001 abgeht. Hinzu kommt die inszenatorische Brillanz, mit der Interstellar gefertigt ist. Ich behaupte mal, dass ein Großteil der aktuell tätigen Regisseure bei der Umsetzung des Stoffes kläglich gescheitert wäre. Selbst das Ende ist recht gut gelungen. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein Happy End, in Wahrheit ist es jedoch das Gegenteil davon.

Interstellar gehört nicht zu den ganz großen Momenten in Nolans bisherigem Schaffen, doch ein sehr guter und sehenswerter Film ist er allemal. 

Mittwoch, 18. März 2015

DEATH RACE (Paul W. S. Anderson, 2008)

You wanted a monster? Well, you've got one.

Filmisches Fastfood für den kleinen Hunger zwischendurch. 

Das Remake des mir unbekannten Death Race 2000 ist ein Film ohne große Ansprüche und bietet leicht verdauliche Kost in Form schnörkelloser, rasant inszenierter Action, musikalisch trefflich untermalt von Paul Haslinger. 

Über weite Strecken wirkt das Geschehen wie ein Rennspiel am Computer, u. a. aufgrund der auf der Straße angebrachten Schilde, die überfahren werden müssen, um bestimmte Waffensysteme zu aktivieren. Es knallt jedenfalls sehr ordentlich, Jason Statham taugt durchaus als Identifikationsfigur und die atemberaubend schöne Natalie Martinez ist eine wahre Augenweide. Da stören auch der vorhersehbare Plot, der deutliche Parallelen zu The Running Man aufweist - ja, im Grunde sogar die gleiche Geschichte erzählt, und die klischeehaften Figuren nicht weiter. Ausgesprochen kurzweilig und unterhaltsam.