It's a bad day to be a rhesus monkey.
Soderberghs Variante des Katastrophenfilms beschränkt sich nicht auf die
Darstellung eines Einzelschicksals, obwohl die Story um Matt Damon so
etwas wie das Zentrum des Films bildet, sondern schildert die direkten
und indirekten Folgen, die eine verheerende Seuche auf den Alltag hätte.
Dazu zählen neben den unmittelbaren Auswirkungen der Krankheit auch der
zunehmende Verlust der öffentlichen Ordnung, der mit Plünderungen und
Überfällen einhergeht und einer Entwicklung hin zu anarchischen
Strukturen. Dies wird alles kühl distanziert, teilweise im Stile einer
Nachrichtensendung abgehandelt.
Dies ermöglicht es Soderbergh, die
Entwicklung nicht nur regional oder personell beschränkt, sondern global
in ihrem vollen Ausmaß zu betrachten. Mir ist kein anderer
Katastrophenfilm bekannt, der dies in derart gekonnter Weise
zustandebringt. Auch die neuen Medien finden Berücksichtigung, hier
personifiziert durch den Blogger Alan Krumwiede (klasse: Jude Law in
einer wahrhaft bösartigen Rolle).
Die Inszenierung ist wieder völlig
makellos und von einer rasanten Erzählweise geprägt, die atemlose
Spannung erzeugt. Formal Haywire sehr ähnlich, emotional jedoch wesentlich distanzierter, vermittelt Contagion einen hervorragenden Eindruck von den Folgen einer Pandemie in unserer stark vernetzten Welt.
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