If they move, kill 'em.
The wild Bunch wird gemeinhin dem Sub-Genre des
Spätwesterns zugeordnet und steht damit unter dem Generalverdacht, ein
Abgesang auf den Western zu sein, eine Abrechnung mit seinen Mythen und
dem Heroismus einer glorreichen Zeit. Dies trifft jedoch nur bedingt zu
und spielt allenfalls eine untergeordnete Rolle. Am ehesten lässt sich
dies noch an den alternden Banditen festmachen, die noch einmal einen
dicken Coup landen wollen, bevor sie endgültig zu alt dafür sind. Pike
schafft es kaum noch, alleine auf sein Pferd zu steigen. Durch mehrere
Rückblenden versucht Peckinpah, den Charakteren Tiefe zu verleihen, doch
will dies nicht recht gelingen.
Für einen amerikanischen Western ist The wild Bunch
äußerst zynisch, doch anno 1969 war dies auch nichts Besonderes mehr,
nachdem Sergio Leone zuvor mit seiner Dollar-Trilogie das Feld bestellt
hatte. Fraglos innovativ sind die Zeitlupenstudien während der
ausladenden Schusswechsel.
Unter dem Strich bleibt ein ordentlicher Western mit drei großen Szenen
(der Überfall zu Beginn, der Überfall auf den Zug und die Schießerei am
Schluss) und einiges an Leerlauf dazwischen. Den Kultstatus, der dem
Film zugesprochen wird, konnte ich nie nachvollziehen. Daran ändert auch
die jüngste Sichtung nichts. Schön anzusehen ist er trotzdem.
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