Lief vorgestern im Fernsehen, auf Eins Festival. Eine deutsche Fernsehproduktion, die den Brand des Reichtages im Februar 1933 thematisiert. In bester David-Lean-Tradition wird eine fiktive Liebesgeschichte - eingebettet in einen historischen Kontext - erzählt. Eine interessante Idee, da die Zeit der Weimarer Republik in der Filmgeschichte doch eher stiefmütterlich behandelt wurde.
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen
lassen, ist allerdings auch mit einigen Schwächen behaftet. Die
augenscheinlichste sind die wenig natürlich wirkenden Kulissen. Zwar hat
man sich alle Mühe gegeben, das Berlin der 30er Jahre wieder
auferstehen zu lassen, doch hat man meist das Gefühl, sich in einem
überdimensionierten Studio zu befinden. Bei der Rekonstruktion des
Reichstags kam gar CGI zum Einsatz. Dies geht natürlich zu Lasten der
Atmosphäre, wird allerdings teilweise durch die detailverliebte
Ausstattung kompensiert. Die Liebesgeschichte zwischen der
Ballhausbesitzerin und dem jüdischen Arzt, der zudem für die SPD im
Reichstag sitzt, ist belanglos und dient nur dazu, den Zuschauer
emotional in das Geschehen einzubeziehen. Das funktioniert soweit auch
ganz gut, was in erster Linie ein Verdienst des überzeugenden
Schauspielerehepaares Loos/Liefers ist.
Insgesamt eine recht unterhaltsame Angelegenheit.
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