Look For The Blood And The Smoke!
Für seinen neuesten Film hat sich Alex Garland erneut Unterstützung beim Navy-Seal-Veteran Ray Mendoza geholt, der den Briten bereits bei Civil War als militärischer Berater unterstützt hat. Dessen Erlebnisse während eines Einsatzes im Irakkrieg verarbeiteten die beiden zu einem Drehbuch, das die Grundlage für Warfare bildete. Der Film erzählt in Echtzeit, basierend auf den Erinnerungen der überlebenden Beteiligten, von einem Einsatz in der irakischen Stadt Ramadi vor knapp 20 Jahren, in dem sich eine Einheit der Navy Seals einem koordinierten irakischen Angriff ausgesetzt sieht und versucht, lebend aus dem besetzten Wohnhaus zu entkommen.
Warfare bietet einen extrem realistischen und äußerst intensiven Einblick in den Überlebenskampf der kleinen Gruppe und macht deren Schmerzen und Ängste für den Zuschauer beinahe physisch spürbar. Der komplette Verzicht auf eine musikalische Untermalung trägt ebenso zur hohen Authentizität bei wie ständigen Schmerzens- und Verzweiflungsschreie der verletzten Soldaten. Dazu gibt es die üblichen Zutaten wie wacklige Kamera-Aufnahmen und zahlreiche Spielereien mit den Soundeffekten, die beispielsweise die Explosion einer Handgranate in unmittelbarer Nähe greifbar machen. Die Idee ist grundsätzlich nicht neu, verfolgte doch Ridley Scott mit Black Hawk Down anno 2001 einen sehr ähnlichen Ansatz, wenn auch nicht ganz so konsequent und auf das Wesentliche reduziert wie Garland, obwohl - das gehört auch zur Wahrheit - Black Hawk Down der deutlich bessere Film ist.
Politische Hintergründe, Fragen nach gut und böse und die zeitliche Verortung der Geschehnisse spielen keine Rolle. Es ging Garland ausschließlich darum, den Zuschauer möglichst intensiv an den Erlebnissen der Soldaten teilhaben zu lassen, und diese Rechnung geht auf. Nicht zuletzt aufgrund der knackig kurzen Spielzeit von 95 Minuten bietet Warfare ein äußerst intensives und ebenso mitreißendes wie schockierendes Filmerlebnis, das man so schnell nicht wieder vergisst.
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