Chewie, we're home.
Zwei Wochen nach Kinostart habe ich es nun endlich auch geschafft. Irgendwie war ich mit meiner Platzreservierung immer zu spät, und da ich kein 3D mag, war es trotz der vielen Vorstellungen schwierig, einen vernünftigen Platz zu bekommen. Ich habe mich im Vorfeld bewusst nicht mit dem Film beschäftigt, keine Trailer geschaut und keine Kritiken gelesen, um ihn möglichst unvoreingenommen aufzunehmen (die ein oder andere euphorische Reaktion aus dem Bekanntenkreis habe ich natürlich trotzdem mitbekommen).
Der Kinobesuch hinterließ dann bei mir in erster Linie Begeisterung, unter die sich allerdings mit einigen Tagen Abstand auch etwas Enttäuschung mischte. Doch zuerst zu den positiven Aspekten. Es ist J. J. Abrams ganz ohne Zweifel gelungen, den Geist der Original-Trilogie einzufangen. Episode 7 sieht so aus, als sei er wenige Jahre nach Return of the Jedi entstanden und nicht mehr als dreißig Jahre später. Er zeigt dasselbe Universum, in dem immer alles staubbedeckt und irgendwie angegammelt zu sein scheint - eine Welt, die so ganz anders aussieht als die auf Hochglanz polierten CGI-Bilder der letzten drei Filme. Ich zähle zu den wenigen Freunden der Original-Trilogie, die auch jenen Filmen positive Seiten abgewinnen können, insbesondere Episode I, doch der massive CGI-Einsatz und der extrem digitale Look haben mich seit jeher gestört. Von dem unsäglichen Hayden Christensen ganz zu schweigen. Aber zurück zu The Force awakens: Die Kämpfe und Actionszenen wirken wieder weitaus realistischer, die Sets bodenständiger und die Patina-überzogenen Raumschiffe vermitteln das Gefühl, tatsächlich einem Weltraum-Märchen beizuwohnen, das sich gemäß dem zu Beginn eingeblendeten Text vor langer Zeit ereignet hat, ungeachtet der gewaltigen technischen Weiterentwicklung im Vergleich mit den heutigen Möglichkeiten (auf der Erde). Zudem gelang es, die Darsteller der tragenden Figuren der Original-Trilogie, soweit diese Episode VI überlebt haben, zu verpflichten und so weitere Bezugspunkte zu schaffen. Wenn dort Han Solo und Chewbacca umherlaufen und der Millenium Falcon in den Hyperraum startet, fühlt sich das viel mehr nach Star Wars an als Ewan McGregor und Hayden Christensen zuzuschauen. Und mit der Figur der Schrottsammlerin Rey gelang es eine ebenso interessante wie mysteriöse Protagonistin zu etablieren, die zudem noch sehr ansprechend aussieht.
Auch darüber hinaus wimmelt es an Anspielungen und Reminiszenzen an die Ur-Trilogie, sei es das Setting des Wüstenplaneten Jakku, das frappierende Ähnlichkeit mit dem von Tatooine aufweist, die Figuren in der Bar auf Takodana, von denen viele schon in früheren Filmen zum Einsatz kamen oder - besonders gelungen - der abgestürzte Sternenzerstörer, der im Wüstensand von Jakku verrottet. Das geht so weit, dass ganze Handlungsstränge (teils leicht abgewandelt) übernommen wurden, wie das Verstecken einer wichtigen Information in einem Droiden, die Flucht im Millenium Falcon vor den Truppen der Ersten Ordnung, die misslungene Ausbildung eines Jedi-Jüngers, der daraufhin zur dunklen Seite der Macht überläuft oder der Bau eines neuen Todessterns (hier als Starkiller bezeichnet) und dessen Zerstörung durch den Widerstand. Dies ließe sich noch beliebig fortsetzen und lässt The Force awakens fast wie ein Remake des ursprünglichen Star Wars erscheinen, womit ich langsam zu den Punkten komme, die zumindest eine Spur von Enttäuschung bei mir zurückließen. Echte Neuerungen gibt es kaum, durch die zahlreichen Anspielungen hat man viele Deja-Vu-Erlebnisse, die zwar die Identifikation erleichtern und dazu gedacht sind, die "alten" Fans zwischen 35 und 50 Jahren zu ködern. Doch bergen sie auch das Gefühl der Redundanz. Echte Überraschungen gibt es so gut wie keine, abgesehen von der sehr gelungenen Szene mit Han Solo und Kylo Ren. Hier ging man für meinen Geschmack zu sehr auf Nummer sicher und scheute ganz offensichtlich das Risiko, die "alten" Fans zu verprellen. Wenn man böse sein wollte, könnte man dies auch einfallslos nennen. Der Gipfel in dieser Hinsicht ist der nunmehr dritte Angriff auf einen Todesstern und dessen Zerstörung, wobei die Deaktivierung der Verteidigungssysteme hier besonders unglaubwürdig gelöst ist: eine der Ersten Ordnung treu ergebende Offizierin wird unter an den Kopf gehaltener Waffe dazu gezwungen, alle Systeme abzuschalten. Und auch die Figur des Kylo Ren, die einen Darth-Vader-Ersatz darstellen soll, ist nur bedingt gelungen. Gleich mehrfach muss der Böse seine Maske abnehmen und dabei sein wenig furchteinflößendes Antlitz offenbaren, wobei man sich fragt, warum er überhaupt eine Maske trägt. Während dies bei Vader aufgrund der verbrannten Lunge und der damit verbundenen Notwendigkeit, eine Beatmungsmaschine zu tragen, erklärt wurde, wirkt es hier wie ein Mode-Gag.
Dies alles konnte meinen Filmgenuss dennoch nur unwesentlich schmälern. Die positiven Aspekte überwiegen bei Weitem. Die Inszenierung ist jederzeit auf der Höhe des Geschehens, die Effekte sind sensationell und wirken dabei trotzdem handgemacht, der Look des Films ist schlichtweg phantastisch und John Williams Score über jeden Zweifel erhaben. Vor allem aber konnte The Force awakens bei mir nahezu den gleichen Zauber entfachen wie The Empire strikes back anno 1980 (als Star Wars im Kino lief, war ich noch zu klein). Für 135 Minuten fühlte ich mich ein Stück weit wieder so als sei ich zehn Jahre alt. Und alleine dafür bin ich den Machern dankbar.
Auch darüber hinaus wimmelt es an Anspielungen und Reminiszenzen an die Ur-Trilogie, sei es das Setting des Wüstenplaneten Jakku, das frappierende Ähnlichkeit mit dem von Tatooine aufweist, die Figuren in der Bar auf Takodana, von denen viele schon in früheren Filmen zum Einsatz kamen oder - besonders gelungen - der abgestürzte Sternenzerstörer, der im Wüstensand von Jakku verrottet. Das geht so weit, dass ganze Handlungsstränge (teils leicht abgewandelt) übernommen wurden, wie das Verstecken einer wichtigen Information in einem Droiden, die Flucht im Millenium Falcon vor den Truppen der Ersten Ordnung, die misslungene Ausbildung eines Jedi-Jüngers, der daraufhin zur dunklen Seite der Macht überläuft oder der Bau eines neuen Todessterns (hier als Starkiller bezeichnet) und dessen Zerstörung durch den Widerstand. Dies ließe sich noch beliebig fortsetzen und lässt The Force awakens fast wie ein Remake des ursprünglichen Star Wars erscheinen, womit ich langsam zu den Punkten komme, die zumindest eine Spur von Enttäuschung bei mir zurückließen. Echte Neuerungen gibt es kaum, durch die zahlreichen Anspielungen hat man viele Deja-Vu-Erlebnisse, die zwar die Identifikation erleichtern und dazu gedacht sind, die "alten" Fans zwischen 35 und 50 Jahren zu ködern. Doch bergen sie auch das Gefühl der Redundanz. Echte Überraschungen gibt es so gut wie keine, abgesehen von der sehr gelungenen Szene mit Han Solo und Kylo Ren. Hier ging man für meinen Geschmack zu sehr auf Nummer sicher und scheute ganz offensichtlich das Risiko, die "alten" Fans zu verprellen. Wenn man böse sein wollte, könnte man dies auch einfallslos nennen. Der Gipfel in dieser Hinsicht ist der nunmehr dritte Angriff auf einen Todesstern und dessen Zerstörung, wobei die Deaktivierung der Verteidigungssysteme hier besonders unglaubwürdig gelöst ist: eine der Ersten Ordnung treu ergebende Offizierin wird unter an den Kopf gehaltener Waffe dazu gezwungen, alle Systeme abzuschalten. Und auch die Figur des Kylo Ren, die einen Darth-Vader-Ersatz darstellen soll, ist nur bedingt gelungen. Gleich mehrfach muss der Böse seine Maske abnehmen und dabei sein wenig furchteinflößendes Antlitz offenbaren, wobei man sich fragt, warum er überhaupt eine Maske trägt. Während dies bei Vader aufgrund der verbrannten Lunge und der damit verbundenen Notwendigkeit, eine Beatmungsmaschine zu tragen, erklärt wurde, wirkt es hier wie ein Mode-Gag.
Dies alles konnte meinen Filmgenuss dennoch nur unwesentlich schmälern. Die positiven Aspekte überwiegen bei Weitem. Die Inszenierung ist jederzeit auf der Höhe des Geschehens, die Effekte sind sensationell und wirken dabei trotzdem handgemacht, der Look des Films ist schlichtweg phantastisch und John Williams Score über jeden Zweifel erhaben. Vor allem aber konnte The Force awakens bei mir nahezu den gleichen Zauber entfachen wie The Empire strikes back anno 1980 (als Star Wars im Kino lief, war ich noch zu klein). Für 135 Minuten fühlte ich mich ein Stück weit wieder so als sei ich zehn Jahre alt. Und alleine dafür bin ich den Machern dankbar.
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