Sicario ist einer von zahllosen Filmen, der sich der Drogenproblematik im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko verschrieben hat. Sein Ansatz ist dabei weder neu noch originell. Vielmehr kommt er zu der banalen Erkenntnis, dass den Kartellen mit der Macht des Gesetzes nicht beizukommen ist und die Obrigkeit daher gezwungen ist, nach ihren Regeln zu spielen. Rechtsstaatliche Prinzipien sind wenig hilfreich im Kampf gegen das organisierte Verbrechen - keineswegs eine bahnbrechende Erkenntnis.
Das Drehbuch versucht aber, besonders schlau zu sein, indem es eine völlig naive Polizistin, die bisher ein Team leitete, das sich mit Entführungsfällen beschäftigte und in Sachen Drogen völlig unbeleckt ist, scheinbar in den Mittelpunkt der Handlung stellt, um von der eigentlich zentralen Figur, dem titelgebenden Auftragskiller Alejandro abzulenken. Dies gelingt nur bedingt, da die Figur der Polizistin Kate (eine stark abgemagerte Emily Blunt) völlig überzogen ist in ihrer Unerfahrenheit und grenzenlosen Naivität. Auch wenn ihre Kollegen noch so stichhaltige Argumente für ihr Vorgehen haben, gibt sie die unerschrockene Kämpferin für Gesetz und Ordnung und zeigt sich angewidert von deren wenig zimperlichen Methoden. Dabei ist sie aber erstaunlich inkonsequent: obwohl sie mit allem nichts zu tun haben will, bleibt sie dennoch dabei und will wissen, was gespielt wird und wird so letztlich zur Komplizin. Womöglich stellt sich der amerikanische Kinogänger so die idealistische junge Polizistin vor - mir waren das ein paar Klischees zu viel. Im Grunde genommen ist die Figur komplett überflüssig und ich bin überzeugt, dass der Film ohne sie besser funktionieren würde. Wie zu lesen war, musste Villeneuve seine weibliche "Hauptdarstellerin" gegen den Widerstand der Produzenten durchboxen. Da wünscht man sich doch glatt, die Produzenten wären konsequent gewesen. Doch es gibt noch eine Steigerung: Kate hat noch einen befreundeten Kollegen, dessen Rolle noch überflüssiger ist und der im ganzen Film keine zehn Sätze spricht.
So bildet Benicio del Toro als Killer auf Rachemission das eigentliche Zentrum des Films. Ein von persönlichen Motiven getriebener Desperado, der nicht danach fragt, für wen er arbeitet, solange er sein Ziel erreicht. Damit bildet er die weitaus interessantere Figur, auch wenn man über ihn nur wenig erfährt.
Punkten kann Sicario mit seiner schnörkellosen, geradlinigen Inszenierung, den gefälligen Bildern von Roger Deakins, guten Darstellern (neben dem bereits erwähnten Benicio del Toro sticht noch Josh Brolin heraus, der allerdings ebenfalls eine mit Klischees beladene Rolle abbekommen hat) und einem stetigen Spannungsaufbau, der den Zuschauer über die zwei Stunden bei der Stange hält. Und so ist unter dem Strich ein ausgesprochen solider Genrebeitrag entstanden, dessen Sichtung trotz der eingangs erwähnten Schwächen durchaus Vergnügen bereitet. Mit einem etwas besseren Drehbuch wäre hier sicherlich noch mehr drin gewesen. Inhaltlich bietet Sicario lediglich Altbekanntes, doch formal macht der Streifen echt was her.
Das Drehbuch versucht aber, besonders schlau zu sein, indem es eine völlig naive Polizistin, die bisher ein Team leitete, das sich mit Entführungsfällen beschäftigte und in Sachen Drogen völlig unbeleckt ist, scheinbar in den Mittelpunkt der Handlung stellt, um von der eigentlich zentralen Figur, dem titelgebenden Auftragskiller Alejandro abzulenken. Dies gelingt nur bedingt, da die Figur der Polizistin Kate (eine stark abgemagerte Emily Blunt) völlig überzogen ist in ihrer Unerfahrenheit und grenzenlosen Naivität. Auch wenn ihre Kollegen noch so stichhaltige Argumente für ihr Vorgehen haben, gibt sie die unerschrockene Kämpferin für Gesetz und Ordnung und zeigt sich angewidert von deren wenig zimperlichen Methoden. Dabei ist sie aber erstaunlich inkonsequent: obwohl sie mit allem nichts zu tun haben will, bleibt sie dennoch dabei und will wissen, was gespielt wird und wird so letztlich zur Komplizin. Womöglich stellt sich der amerikanische Kinogänger so die idealistische junge Polizistin vor - mir waren das ein paar Klischees zu viel. Im Grunde genommen ist die Figur komplett überflüssig und ich bin überzeugt, dass der Film ohne sie besser funktionieren würde. Wie zu lesen war, musste Villeneuve seine weibliche "Hauptdarstellerin" gegen den Widerstand der Produzenten durchboxen. Da wünscht man sich doch glatt, die Produzenten wären konsequent gewesen. Doch es gibt noch eine Steigerung: Kate hat noch einen befreundeten Kollegen, dessen Rolle noch überflüssiger ist und der im ganzen Film keine zehn Sätze spricht.
So bildet Benicio del Toro als Killer auf Rachemission das eigentliche Zentrum des Films. Ein von persönlichen Motiven getriebener Desperado, der nicht danach fragt, für wen er arbeitet, solange er sein Ziel erreicht. Damit bildet er die weitaus interessantere Figur, auch wenn man über ihn nur wenig erfährt.
Punkten kann Sicario mit seiner schnörkellosen, geradlinigen Inszenierung, den gefälligen Bildern von Roger Deakins, guten Darstellern (neben dem bereits erwähnten Benicio del Toro sticht noch Josh Brolin heraus, der allerdings ebenfalls eine mit Klischees beladene Rolle abbekommen hat) und einem stetigen Spannungsaufbau, der den Zuschauer über die zwei Stunden bei der Stange hält. Und so ist unter dem Strich ein ausgesprochen solider Genrebeitrag entstanden, dessen Sichtung trotz der eingangs erwähnten Schwächen durchaus Vergnügen bereitet. Mit einem etwas besseren Drehbuch wäre hier sicherlich noch mehr drin gewesen. Inhaltlich bietet Sicario lediglich Altbekanntes, doch formal macht der Streifen echt was her.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen