Isn't it strange, to create something that hates you?
Eine der besten Szenen des Films ist jene, in der
der (weiblich aussehende) Android Ava vor den Schränken mit den anderen Androiden steht wie eine Frau
vor ihrem Kleiderschrank, die sich fragt, was sie heute anziehen
soll. Der Blick beinhaltet berechnendes Kalkül, was wohl von
größtem Nutzen sein würde, gepaart mit einem Hauch von weiblicher
Eitelkeit.
Alex Garland, der sich seine Meriten
bisher hauptsächlich als Autor und Drehbuchschreiber (u. A. Für
Danny Boyle) erworben hat, gibt mit Ex Machina sein Debüt als
Regisseur. Der Inszenierung sieht man dies allerdings nicht an,
höchst professionell und abgeklärt wirken die kalten, überaus
stylischen Bilder, mit denen die Geschichte erzählt wird. Das
zugrunde liegende Thema, nämlich was den Menschen von einer Maschine
unterscheidet und die sich daraus ergebenden philosophischen Fragen
nach dem, was Menschlichkeit ausmacht und der Existenz echter
künstlicher Intelligenz, sind alles andere als neu und schon
Grundlage diverser Filme gewesen, doch ist Garlands Herangehensweise
an das Thema höchst interessant. Mehr als einmal werden Parallelen
zu Ridley Scotts Meisterwerk Blade Runner deutlich, auch wenn
Atmosphäre und Inszenierung sich stark von jenem unterscheiden. Die
kargen, fabrikartigen Räume, die der Internet-Milliardär Nathan bewohnt, wirken
lebensfeindlich und steril. Das Bauwerk erinnert eher an ein
Krankenhaus oder gar ein Gefängnis als eine heimelige Wohnung. Umso
interessanter der Kontrast zu den wunderschönen Naturaufnahmen der
unmittelbaren Umgebung, die den Eindruck eines Gefängnisses noch
verstärken. Die eigentliche Story ist relativ simpel und wirkt –
vermutlich gerade deshalb – gar nicht weit hergeholt, wobei es
allerdings die ein oder andere durchaus überraschende Wendung gibt,
die man so nicht unbedingt vorhersehen kann. Die Inszenierung ist
sehr zurückhaltend und minimalistisch, was zum Teil sicherlich dem
geringen Budget von 11 Millionen Dollar geschuldet ist. Dieses ist
offensichtlich zum größten Teil in die Effekte geflossen, denn
diese sind ganz hervorragend gelungen.
Ex Machina ist ein ebenso
faszinierender wie fesselnder Film, der den Zuschauer von Beginn an
in seinen Bann zieht. Ein Debüt, das mich nachhaltig beeindruckt hat.
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