The boss isn't always right, but he's always the boss.
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Völlig bekloppter Film der Coen-Brüder, der ganz ohne Zweifel zu den
Highlights ihres bisherigen Schaffens zählt. Die Story um den vom Pech
verfolgten jüdischen Physikprofessor Larry bietet eine Aneinanderreihung
absurder Situationen und witziger Szenen, wunderschön bebildert von
Roger Deakins. Bei den skurrilen Charakteren haben die Coens sich selbst
übertroffen. Mein Favorit ist Onkel Arthur, der ständig im Bad rumhängt
und seine Zyste absaugt. Die meinerseits im Vorfeld gehegten Bedenken,
zahlreiche Anspielungen auf die jüdischen Gebräuche nur mit
entsprechender Detailkenntnis verstehen zu können, stellten sich
glücklicherweise als unbegründet heraus. Die in Kritiken häufig
verbreitete Lesart, Larry Gopnik als eine Art moderner Hiob zu sehen,
ist durchaus nachvollziehbar, muss man sich jedoch nicht zwingend
zueigen machen, denn wenn der Film eine Kernaussage hat, dann am ehesten
die, dass man den Dingen nicht zuviel Bedeutung beimessen sollte –
wunderbar erklärt anhand der schrulligen Anekdote um die Inschrift auf
den Zähnen.
Erstaunlich fand ich die Ähnlichkeit einiger Darsteller mit
bekannten Hollywood-Größen. So sieht Larrys Nebenbuhler Sy Ableman aus
wie Francis Ford Coppola, der erste Rabbi erinnerte mich stark an den
jungen Nicolas Cage und der Anwalt, den Larry beauftragt, könnte ein
Bruder von George Clooney sein. Womöglich nur meine persönliche
Wahrnehmung und wohl auch nur Zufall, aber ich fand die Ähnlichkeiten
schon bemerkenswert.
A serious Man ist ein höchst vergnüglicher und
außerordentlich kurzweiliger Film, der zudem mit einer liebevollen
Ausstattung, großartigen Darstellern und einem überaus sympathischen
Protagonisten aufwarten kann. Und gerade wenn man meint, alles wendet
sich doch noch zum Guten für den braven Larry, wartet schon der nächste
Tiefschlag.
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