Montag, 29. April 2019

WORLD WAR Z (Marc Forster, 2013)

 There is nowhere to evacuate you to.

Ein durch und durch familientauglicher Zombie-Endzeitfilm, der zudem mit Brad Pitt eine starke Identifikationsfigur bereit hält. Viel Neues bietet Forster nicht, letztlich handelt es sich um einen typischen Dawn-of-the-Dead-Ableger, nur eben kinderfreundlich um Blut und Gedärme bereinigt. So wie Resident Evil, nur noch steriler. Und dabei habe ich schon die "unrated"-Fassung von World War Z gesehen, die dem Vernehmen nach immerhin etwas härter ausgefallen sein soll als die Kinofassung. Der Anfang in Philadelphia ist in jedem Fall höchst beeindruckend in Szene gesetzt, gelang es doch den Zustand des Ausgeliefertseins gegenüber dem totalen Chaos und dem Verlust der öffentlichen Ordnung bis hin zur Anarchie treffend einzufangen. 

Der Rest des Films kann mit dem grandiosen Beginn nicht mehr ganz mithalten - spannend ist das Gebotene allemal. Ganz witzig auch die Ideen, mit denen einzelne Staaten versuchen, der Zombie-Plage Herr zu werden, sei es indem man sämtlichen Einwohnern in einer Hauruck-Aktion die Zähne ziehen lässt (Nordkorea) oder eine riesige Mauer um das eigene Staatsgebiet baut (Israel). Wobei Letzteres heute natürlich sofort als Anspielung auf Trumps Mauer interpretiert werden würde, die anno 2013 zur Entstehungszeit des Films noch kein Thema war. Im Übrigen zeigt sich ja auch recht schnell, dass die Idee mit der Mauer nicht funktioniert. Am Ende ist es die eigene Überheblichkeit, die die Israeliten dazu verleitet, sich in falscher Sicherheit zu wiegen, die sie schließlich ans Messer liefert.

World War Z ist ein solide inszenierter Actionthriller ohne große Schwächen, der über weite Strecken gut unterhält und schön anzuschauen ist. Die Idee, die letztlich die Immunität gegen die Zombies bringt, fand ich sogar recht originell. Das Ende deutet auf eine Fortsetzung hin, die aber bisher nicht zustande kam und meines Wissens inzwischen komplett verworfen wurde.