All the Money in the World ist also nicht nur Entführungsgeschichte und Familiendrama, sondern vor allem eine faszinierende Charakterstudie des damals wohl reichsten Menschen der Welt. Die Inszenierung ist gewohnt souverän, die Dialoge sind pointiert, die Sets wirken authentisch und die Darsteller machen ihre Sache – mit Ausnahme von Michelle Williams – allesamt gut. Insgesamt eine runde Sache.
Freitag, 4. Januar 2019
ALL THE MONEY IN THE WORLD (Ridley Scott, 2017)
All the Money in the World ist also nicht nur Entführungsgeschichte und Familiendrama, sondern vor allem eine faszinierende Charakterstudie des damals wohl reichsten Menschen der Welt. Die Inszenierung ist gewohnt souverän, die Dialoge sind pointiert, die Sets wirken authentisch und die Darsteller machen ihre Sache – mit Ausnahme von Michelle Williams – allesamt gut. Insgesamt eine runde Sache.
Samstag, 30. September 2017
ALIEN: COVENANT (Ridley Scott, 2017)
Mittwoch, 8. April 2015
EXODUS: GODS AND KINGS (Ridley Scott, 2014)
God is with US!
Exodus wurde von der Kritik einhellig zerrissen,
doch lässt mich das völlig unbeeindruckt, zumal es angesichts des Regisseurs schon im Vorfeld klar war, dass der Film die für dessen
Alterswerk fast schon typischen Schwächen aufweisen würde. Und so ist es
dann auch: schwächelnde Dialoge und eine nicht immer schlüssige Story
sind ja schon fast Standard bei Scott. Hinzu kommen historische
Ungenauigkeiten, die sich angesichts der Tatsache, dass es sich bei
Moses nicht um eine geschichtliche sondern nur um eine biblische Figur
handelt, relativ leicht verschmerzen lassen. Schwerer fällt das schon
mit Scotts Entscheidung, Gott als kleinen Jungen darzustellen. Und
Christian Bales Moses ist auch nicht unbedingt das, was man als
charismatischen Anführer bezeichnen würde. Auch der teilweise etwas
schwülstige Score von Alberto Iglesias kann nicht völlig überzeugen. So weit, so schwach.
Und
dennoch: Ich mag Ridley Scotts überheblichen, selbstgefälligen
Inszenierungsstil, den er natürlich auch hier wieder bis zum Anschlag
ausreizt. Im Gegensatz zu DeMilles Schinken bleibt man hier auch von christlichem Fundamentalismus verschont, soweit die Story dies zulässt. Exodus
kommt jedenfalls deutlich bodenständiger daher und alleine deswegen schon weitaus
sympathischer. Zudem hat er ungeachtet seiner zahlreichen Angriffspunkte
auch nicht zu leugnende Stärken, wie z. B. die anfängliche Schlacht
zwischen den Ägyptern und Hethitern, die überaus effektvolle
Inszenierung der biblischen Plagen oder die mitreißende Verfolgungsjagd
am Schluss, die den gewogenen Zuschauer über die sonstigen Defizite
großzügig hinwegsehen lassen. Dies wird sicher nicht jedem gelingen,
dazu muss man Scotts Stil schon mögen. Ich jedenfalls fühlte mich trotz
einiger Längen drei Stunden lang recht gut unterhalten.
Montag, 14. April 2014
THE COUNSELOR (Ridley Scott, 2013)
Those guys aren't cops. Those guys are cartel.
So weit, so schlecht. Und dennoch hat mir die Sichtung von The Counselor
großes Vergnügen bereitet, und das liegt nicht nur daran, dass er so
schöne Bilder bietet. Scotts Inszenierung ist tadellos und evoziert eine
enorme Spannung. Die Darsteller sind wunderbar, abgesehen von der etwas
blassen Penélope Cruz. Neben Javier Bardem ist hier besonders Cameron
Diaz hervorzuheben, die eine derart durchtriebene und hinterhältige
Schlampe spielt, dass einem beinahe die Spucke wegbleibt. Und die Idee
mit der Muschi auf der Windschutzscheibe ist so herrlich bekloppt, dass
man davor nur den Hut ziehen kann. Ganz hervorragend auch das Ende, das
in seiner unnachgiebigen Konsequenz den perfekten Schlusspunkt setzt.
Donnerstag, 15. August 2013
1492: CONQUEST OF PARADISE (Ridley Scott, 1992)
There's something that will never change between us: I did it, you didn't!
Scotts Kolumbus ist eine Art tragischer Held, der mit Aufbau und Verwaltung der neuen Kolonie völlig überfordert ist und zudem für seine große Entdeckung in der Heimat nicht die Anerkennung erfährt, die er als angemessen erachtet. Sein generell behutsamer und rücksichtsvoller Umgang mit den Einheimischen ist weniger seiner Menschenliebe als vielmehr taktischem Kalkül geschuldet, weiß er doch, dass diese zwar technisch unterlegen, zahlenmäßig aber weit überlegen sind und er sie zudem als billige Arbeitskräfte einsetzen kann. Dies führt unweigerlich zum Konflikt mit dem Adligen Moxica, der zu einer veritablen Meuterei eskaliert, die Kolumbus aber u. a. mit Hilfe der Einheimischen niederschlagen kann. Inwieweit der von Gerard Depardieu hervorragend verkörperte Kolumbus der historischen Figur entspricht, kann nach 500 Jahren niemand seriös beurteilen und ist für den Film auch völlig irrelevant. Entscheidend ist vielmehr, dass die Charakterentwicklung im Film glaubwürdig wirkt, und das tut sie ohne Einschränkung.
Mit 1492: Conquest of Paradise setzt Ridley Scott Christoph Kolumbus ein filmisches Denkmal, das die großen Verdienste des Seefahrers in ein angemessenes Licht zu rücken und zudem vorzüglich zu unterhalten weiß.
Samstag, 10. August 2013
BLACK HAWK DOWN (Ridley Scott, 2001)
Once that first bullet goes past your head, politics and all that shit just goes right out the window.
Die Besetzung ist durchaus ansprechend und hat mit dem charismatischen Tom Sizemore eine starke Identifikationsfigur zu bieten. Inszenatorisch hingegen zeigt sich Scott hier nicht ganz auf der Höhe, hat man doch als Zuschauer teilweise Schwierigkeiten, den Überblick über die einzelnen Kampfgruppen und die örtlichen Gegebenheiten und Entfernungen zu behalten. Auch hätte man sich eine etwas kritischere Herangehensweise an die äußerst fragwürdige Aktion vorstellen können, die den sinnlosen Tod 19 amerikanischer Soldaten zur Folge hatte. Den großen Unterhaltungswert kann man dem Film indes nicht absprechen und als Sound-Demo taugt er - wie eingangs schon erwähnt - ganz hervorragend.
Mittwoch, 20. März 2013
THELMA & LOUISE (Ridley Scott, 1991)
You finally got laid properly. That's so sweet!
Die Irrfahrt der beiden erinnerte mich in mehrerlei Hinsicht an Kowalskis Odyssee in Vanishing Point. Letzten Endes bleibt ihnen hier wie ihm dort nur die Wahl zwischen Gefängnis und Freiheit, wobei Letztere nur durch den Freitod zu erreichen ist. Schon früh wird klar, für welche Varianten sich die beiden Frauen entscheiden werden. Der finale Abflug in die Tiefen des Grand Canyon ist an Symbolkraft nur schwer zu übertreffen.
Der Film lebt vor allem vom Spiel seiner sympathischen Hauptdarstellerinnen. Die Besetzung ist ideal. Susan Sarandon, die ich ohnehin immer als Feministin wahrgenommen habe, gibt die toughe Louise, die aufgrund traumatischer Erfahrungen in der Vergangenheit, die der Film erfreulicherweise im Dunkeln lässt, Männern mit Misstrauen gegenübertritt. Und Geena Davis als liebenswertes, naives Dummchen, das durch Ungeschicklichkeit nicht unerheblich zur stufenweisen Eskalation der Geschehnisse beiträgt. Auch toll: Harvey Keitel als väterlicher Polizist, der den Fliehenden grundsätzlich wohlgesonnen ist, weil er ahnt, dass sie in erster Linie durch die Umstände getrieben werden. Bei dem Versuch, sie zur Vernunft zu bringen, scheitert er jedoch auf ganzer Linie. Grandiose Landschaftsaufnahmen gibt es nebenbei übrigens auch noch. Das alles passend untermalt von Hans Zimmers wunderbarem Score.
Immer wieder schön zu sehen, dass Ridley Scott neben seinen beiden alles überstrahlenden Meisterwerken Alien und Blade Runner noch andere gute Filme gemacht hat. Thelma & Louise ist einer davon.