How many men are you going to have to hang to heal your scar?
Wie auch immer: Hang'em high ist ein durchaus sehenswerter Western, dessen Story aber nicht immer schlüssig ist und zum Teil etwas ziellos umher mäandert. Eastwood spielt seine Paraderolle, ein von Rache getriebener Geist mit der Mission, die Leute, die ihn lynchen wollten, zur Strecke zu bringen. Sonderlich zielstrebig geht er dabei allerdings nicht vor, lässt er sich doch mehrfach von anderen Aufträgen ablenken, wenn auch dies nicht immer freiwillig geschieht. Ein bemerkenswerter Aspekt des Filmes ist die fortwährende Auseinandersetzung mit den Themen Gerechtigkeit und Justiz in einem riesigen, nur schwer überschaubaren Gebiet, das erst im Begriff ist, ein Bundesstaat zu werden. Angesichts der großen Entfernungen und der Vielzahl der Gesetzesbrecher ist es nicht verwunderlich, dass die wenigen Gesetzeshüter mit ihren Aufgaben hoffungslos überfordert sind. Und über allem thront in Fort Grant gottgleich der selbstgefällige Richter Fenton (überzeugend: Pat Hingle), der mit eiserner Hand für Recht und Ordnung sorgt, oder zumindest das, was er dafür hält. Dabei inszeniert er die Hinrichtungen mit großem Brimborium und volksfestähnlichem Charakter in der Hoffung, mögliche künftige Übeltäter damit abzuschrecken und die Stärke der Obrigkeit zu demonstrieren, die er über alles stellt.
Unter dem Strich ein unterhaltsamer kleiner Western, der durchaus Spaß macht.