Samstag, 20. Dezember 2025

OUTLAWS AND ANGELS (JT Mollner, 2016)

You see, Christ forgives...but I don't.

Normalerweise hätte ich um einen Film mit dem bescheuerten Titel Outlaws and Angels einen weiten Bogen gemacht. In dem Fall handelt es sich allerdings um das Regiedebut von JT Mollner, dessen Strange Darling kürzlich von mir wohlwollend rezipiert wurde, und auch das gelungene Drehbuch zu The long Walk stammt aus seiner Feder. Die Kritiken waren Outlaws and Angels alles andere als wohlgesonnen. Bei der von mir sehr geschätzten Plattform Rotten Tomatoes kommt der Film auf einen erbärmlichen Score von 30%. Und doch hatte ich eine Menge Spaß während der zwei Stunden, wozu sicherlich auch die Tatsache beigetragen hat, dass ich die Sichtung wieder einmal völlig unvorbereitet angegangen bin und keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde. 

Was zu Beginn noch wie ein 0815-Western anmutet (eine Bank wird überfallen, es gibt Tote, auf die Bankräuber wird ein Kopfgeld ausgesetzt, diese fliehen durch die Wüste, Kopfgeldjäger heften sich an ihre Fersen), wandelt sich schnell in ein spannendes, mit zahlreichen überraschenden Wendungen aufwartendes Rache-Drama mit einem deftigen Gewaltgrad und deutlichen Anleihen beim klassischen Spagetti-Western. Die Darsteller sind mir allesamt unbekannt, machen ihre Sache aber sehr gut. Clint Eastwoods Tochter Francesca, die sich im Laufe der Handlung zur zentralen Figur der Geschichte wandelt, kann nicht nur mit optischen Reizen überzeugen, sondern vor allem mit einer tollen Ausstrahlung. Wie bei Strange Darling ist auch hier der inspirierende Einfluss Quentin Tarantinos  spürbar, auch wenn dieser natürlich nichts mit der Filmproduktion zu tun hatte. JT Mollner ist ganz offensichtlich ein großer Fan des Filmemachers auch Tennessee und das merkt man dem Film zu jeder Zeit an.

Unter dem Strich ein sehr kurzweiliges Vergnügen und gute Unterhaltung an einem verregneten Samstagabend.

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