Dienstag, 20. Januar 2015

TROY (Wolfgang Petersen, 2004)

It's too early in the day to be killing princes.

Petersens sehr freie Umsetzung der Homer'schen Sage kommt als Monumentalfilm klassischer Machart daher, ist dabei leider mit zahlreichen Schwächen behaftet. Die Augenscheinlichste ist in den bestenfalls durchschnittlichen Bildkompositionen zu finden, dabei böten die strahlend blauen Wasser der Ägäis eigentlich die idealen Hintergrundbilder. Doch Petersens Kamermann Roger Pratt weiß dies nicht angemessen zu nutzen. Hinzu kommen narrative Schwächen vor allem in der ersten Hälfte sowie nicht vollends überzeugende Darsteller. Brad Pitts Leistung ist noch im Bereich des Akzeptablen, Eric Bana bleibt völlig blass und Orlando Bloom liefert eine geradezu erbärmliche Vorstellung. Diane Krüger sieht immerhin toll aus. So ist es an Brian Cox, Sean Bean und Peter O'Toole, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Die Kampfszenen lassen ebenfalls Raum für Verbesserungen, doch sind sie zum Teil ganz ordentlich gelungen. 

Auf der Habenseite sind die aufwendigen Sets und Kostüme zu verbuchen sowie die Tatsache, dass man den Aspekt der direkten Einflussnahme der Götter ausgespart hat. Dadurch wirkt die Geschichte deutlich bodenständiger als die literarische Vorlage. Außerdem habe ich ja ganz grundsätzlich ein Faible für monumentale Schinken, daher kann ich auch Troy Einiges abgewinnen, auch wenn man aus dem Stoff deutlich mehr hätte machen können. Petersen ist eben nur ein solider Handwerker, und das sieht man dem Film jederzeit an.

 

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