Ein Problem, das die gesamte Jurassic-Park-Reihe von Beginn an begleitet, ist die Herausforderung, um die Dino-Action herum jeweils eine halbwegs schlüssige Story zu basteln. Während dies im ersten Teil anno 1993 zweifelsohne am besten gelang (wobei hier ja auch Michael Crichton persönlich für das Drehbuch verantwortlich zeichnete), wurde dies im Laufe der Reihe zunehmend schwieriger, auch weil immer mehr Story-Elemente bereits verwurstet waren und man sich so der Gefahr aussetzte, sich zu wiederholen. Teil 5 der Reihe (respektive Teil 2 der neuen Trilogie) kann jedenfalls für sich in Anspruch nehmen, mit einer besonders unsinnigen Geschichte aufzuwarten, die zudem noch stark an die des 2. Teils erinnert. Dass dies nicht zwangsläufig im Ergebnis auch einen schlechten Film zur Folge hat, ist vor allem den inszenatorischen Fähigkeiten des Spaniers Bayona sowie der Special-Effects-Abteilung zu verdanken, die allesamt hervorragende Arbeit geleistet haben.
Doch der Reihe nach: Nach der stimmungsvollen Anfangssequenz, die dem Zuschauer auch ein Wiedersehen mit dem Mosasaurus beschert, muss man die übliche Prozedur über sich ergehen lassen, die mit der Zusammenstellung des Teams inklusive Überredung zunächst unwilliger Teilnehmer verbunden ist. Neben den beiden Protagonisten des Vorgängers sind dieses Mal noch zwei mehr (Justice Smith) oder weniger (Daniella Pineda) nervende Sidekicks dabei. Bryce Dallas Howard kann in erster Linie optisch überzeugen. Eine begnadete Schauspielerin ist sie nicht unbedingt, aber die Chemie zwischen ihr und Chris Pratt stimmt.
Die erste Filmhälfte erinnert frappierend an The lost World, wobei insbesondere die Zerstörung der Isla Nublar durch den Vulkanausbruch technisch hervorragend umgesetzt ist. Die zweite Hälfte des Films, die vollständig auf dem etwas unheimlich anmutenden Lockwood-Anwesen angesiedelt ist, weist hingegen starke Anleihen beim klassischen Horrorfilm auf und setzt in erster Linie auf gut sitzende Schock-Effekte. Diese helfen dann auch, über die immer wilderen Kapriolen des Scripts hinwegzusehen. Spannend ist das Ganze zweifellos und die Hauptmotivation für die Sichtung eines Films der Jurassic-Park-Reihe bilden nach wie vor die perfekt animierten Saurier. Richtig gut fand ich hingegen das Ende, das gleich eine gute Ausgangslage für eine Fortsetzung bereitstellt.
Unter dem Strich ist Jurassic World: Fallen Kingdom nicht ganz so gelungen wie sein Vorgänger, aber immerhin gut genug, um den Zuschauer rund 2 Stunden zu unterhalten und Lust auf die bereits angekündigte Fortsetzung zu machen.
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