Angeblich basierend auf einer wahren Begebenheit, erzählt Hustlers die Geschichte von vier Stripperinnen, die Männer mit einem selbst gemixten Drogencocktail außer Gefecht setzen, um dann ihre Kreditkarte zu plündern. Geschaut habe ich den Film in erster Linie wegen JLo, die dann auch der eigentliche Star des Films ist, auch wenn Constance Wu nominell die Hauptrolle spielt. Lopez dominiert mit Leichtigkeit alle Szenen, in denen sie auftaucht, was jedoch weniger ihren schauspielerischen Fähigkeiten als vielmehr ihrer Aura und der raumverdrängenden Präsenz zuzuschreiben ist. Und trotz ihrer mittlerweile 50 Lenze sieht sie dabei noch verdammt gut aus.
Hustlers bedient jedes gängige Klischee. Schon alleine die Besetzung des weiblichen Quartetts mit einer Latina (Lopez), einer Asiatin (Wu), einer Schwarzen (Palmer) sowie einer blonden Weißen (Reinhard) zeigt, wo der Hase langläuft. Für die Opfer-Perspektive interessiert sich der Film überhaupt nicht. Die Männer bleiben austauschbare, reiche, meist verheiratete Statisten, die den Raub letztlich hinnehmen, sei es aus Scham, Mangel an Beweisen oder schlicht Angst vor der Ehefrau. Eine Ausnahme bildet lediglich einer der letzten Kunden, der so viel Geld verloren hat, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Darlehen für sein Haus zu zahlen und seinen Sohn zu versorgen. Er appelliert jedoch erfolglos an die Gnade der profitgeilen Damen.
Erzählerisch scheint sich Scafaria an Martin Scorsese zu orientieren, natürlich ohne dessen Klasse auch nur im Ansatz zu erreichen. Dennoch erinnert Hustlers von Struktur und Aufbau an Filme wie Casino oder Goodfellas, auch wenn Scafaria erkennbar in erster Linie auf optische Reize setzt. Muss ja auch nicht das Schlechteste sein. Gefällig in jedem Fall die leichtfüßige Inszenierung, die einem hilft, gnädig über die zahlreichen Logiklöcher und die eindimensionalen Charaktere hinwegzusehen. Unter dem Strich ein biederes Gute-Laune-Filmchen, das außer einer Vielzahl von attraktiven Darstellerinnen und einer mitreißenden Performance von JLo nicht viel zu bieten hat. Trotzdem ganz nett anzuschauen.
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