Dienstag, 26. August 2025

STRANGE DARLING (JT Mollner, 2023)

Are you a serial killer?

Eine junge Frau rennt blutverschmiert durch ein Feld. Ihr auf den Fersen ist ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann, der zu allem entschlossen zu sein scheint. Wie es dazu kommt und wie die Hatz weitergeht, erfährt der Zuschauer im Laufe der folgenden 90 Minuten, wobei die Handlung in sechs Kapitel und einen Epilog unterteilt ist, die in nicht chronologischer Reihenfolge erzählt werden.

Bereits zu Beginn verdichten sich die Hinweise, dass es sich bei Mollner um einen Tarantino-Jünger handelt. Die albern anmutende Einblendung, dass der Film komplett in 35 mm geschossen wurde - wobei die Tatsache als solche natürlich zu begrüßen ist, wirkt ebenso wie eine Verbeugung vor dem Mann aus Tennessee wie die nichtlineare Erzählweise und die Einblendung von Kapitelnamen - Pulp Fiction lässt grüßen. Da passt es gut, dass der Film von Miramax produziert wurde. Mollner gibt sich große Mühe, den Zuschauer an der Nase herumzuführen. Das gelingt ihm auch ziemlich gut, denn in Strange Darling ist nichts so, wie es zunächst scheint.

Und obwohl das alles sehr konstruiert ist und eine an sich simple Story durch die gewählte Erzählweise weitaus komplexer und größer erscheint als sie tatsächlich ist, geht das Konzept auf. Ein klassischer Fall von Style over Substance, der aber nicht zuletzt aufgrund der überragenden Kamera-Arbeit funktioniert. Stylische Bilder, ein dramatischer, dissonanter Score, der immer im passenden Moment einsetzt, die dynamische Inszenierung, das geschickte Spiel mit dem klassischen Rollenverständnis und die daraus resultierenden Plottwists sowie zwei starke Hauptdarsteller sorgen für ein spannendes und äußerst kurzweiliges Sehvergnügen. Und Barbara Hershey, die in einer Nebenrolle zu sehen ist, sieht mit ihren zur Drehzeit 75 Jahren immer noch toll aus.

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