Nachdem die beiden spanischen Brüder mit ihrem gelungenen Spielfilm-Debut Carriers schon bei mir punkten konnten, waren meine Erwartungen an Los últimos Días
entsprechend hoch, zumal es sich wieder um einen Endzeitfilm handelt.
Statt erneut in den USA zu drehen, entschieden sie sich für ihre
spanische Heimatstadt Barcelona, was sich nicht zuletzt bei den
Produktionskosten positiv bemerkbar machte, die mit 5,5 Millionen Euro
erstaunlich niedrig waren. Dem fertigen Film sieht man dies zu keiner
Zeit an. Im Gegenteil: die Bilder des menschenverlassenen Barcelona sind
höchst beeindruckend und von nicht zu bestreitender Eleganz, wenn auch
(glücklicherweise) sparsam dosiert eingesetzt. Der Großteil der Handlung
spielt in U-Bahn-Tunneln, der Kanalisation und verschiedenen Gebäuden.
Die Story ist deutlich origineller als bei Carriers,
und auch darstellerisch ist der Nachfolger ein Schritt nach vorne. Quim
Gutiérrez trägt den Film souverän über die gut anderthalb Stunden, und
auch sein Mitstreiter José Coronado liefert eine starke Vorstellung ab.
Wie schon bei Carriers verzichten die Pastor-Brüder auf überzogen dramatische Zuspitzungen und liefern einen atmosphärisch dichten, äußerst spannenden und zudem ziemlich realistischen Thriller ab. Über das Ende kann man geteilter Meinung sein. Ich fand es passend, und mir gefielen die Anleihen bei der Schöpfungsgeschichte, ich kann aber auch verstehen, wenn man es als zu kitschig empfindet. Wie auch immer man das sehen mag – auf die weiteren Arbeiten der Brüder darf man gespannt sein.
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