Sonntag, 6. September 2015

RESIDENT EVIL: APOCALYPSE (Alexander Witt, 2004)

Who the fuck are you?

Teil 2 wurde von Alexander Witt inszeniert und markiert dessen erste und bisher einzige Regie-Arbeit. Dennoch verfügt Witt über eine Menge Erfahrung, nachdem er jahrelang als Second-Unit-Director für namhafte Regisseure gearbeitet hat. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt Apocalypse weniger wie die Umsetzung eines Videospiels, sondern "filmischer". Dazu trägt nicht unerheblich der weniger limitierte Handlungsort Raccoon City bei, wo die Protagonisten sich relativ frei bewegen können und man nicht ständig das Gefühl hat, sie würden versuchen, von einem Level zum nächsten zu kommen. Eine Ausnahme bildet der Kampf zwischen Alice und der Nemesis-Kreatur, die eine Art Endgegner darstellt. Ansonsten bedient man sich ausführlich bei den großen Romero-Vorbildern, allen voran Night of the living Dead und Dawn of the Dead. Auch sind die Bilder drastischer als beim stellenweise etwas blutarmen Vorgänger, wobei sich der Gore-Faktor immer noch stark in Grenzen hält. Auch die Logik bleibt recht früh auf der Strecke. Es ist schlicht nicht glaubwürdig, dass es eine Armee von professionellen Sicherheitskräften nicht schaffen soll, mit einer Horde Zombies fertig zu werden, sodass als letzte Lösung nur der Abwurf einer Atombombe bleibt.

Aber sei's drum! Wenn man intelligente Unterhaltung sehen will, ist die Resident-Evil-Reihe wahrscheinlich das Letzte, was man sich anschaut. Schon der erste Teil bot Popcorn-Kino in Reinkultur, und Teil 2 steht ihm in nichts nach. Im Gegenteil: die Anzahl der Actionszenen wurde stark erhöht, der Schnitt ist noch hektischer, gesprochen wird ohnehin überwiegend dummes Zeug und Milla Jovovich sieht wieder toll aus. Als zusätzlichen Schauwert hat man ihr dieses Mal Sienna Guillory an die Seite gestellt, die optisch zwar nicht mit Michelle Rodriguez mithalten kann, aber trotzdem nett anzusehen ist. Für Auflockerung sorgen ein paar witzige Ideen wie beispielsweise der Pfarrer, der seine zum Zombie mutierte Schwester an einen Stuhl gefesselt hat und sie mit Leichenteilen füttert und Tom Gerhardt als Zombie. Apocalypse kann an die Qualität des ersten Teils durchaus heranreichen und wirkt dabei auch nicht redundant oder gar wie ein müder Abklatsch. Gute Unterhaltung bietet er allemal.


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