Dienstag, 29. September 2015

UNDERWORLD: AWAKENING (Måns Mårlind and Björn Stein, 2012)

Nach dem schwachen Rise of the Lycans hatte ich wenig Lust, mir den bisher letzten Teil der Reihe überhaupt anzusehen. Meine Erwartungen waren sehr niedrig, zumal die Geschichte mit dem zweiten Teil eigentlich abgeschlossen war und keiner Fortsetzung bedurft hätte. Umso erfreulicher, dass das schwedische Regie-Duo an die Qualitäten der beiden ersten Teile anknüpfen kann. Dies gilt allerdings nicht für die hanebüchene Story, denn die hat weder Hand noch Fuß. Das stört aber gar nicht, denn Awakening lässt sich ohnehin am besten genießen, wenn man das Hirn auf Standby schaltet. Dann fallen auch die zahlreichen Ungereimtheiten nicht ins Gewicht, an denen sich der mitdenkende Zuschauer stören könnte.

In Sachen Inszenierung nähert man sich hier den letzten Resident-Evil-Streifen an, will heißen, man wähnt sich eher in einem Computerspiel als in einem Spielfilm. Neben einigen coolen Sprüchen gibt es vor allem eines: Action bis zum Abwinken. 80 Minuten lang gibt es praktisch keine Verschnaufpause. Die Charaktere hangeln sich von einem Actionset zum nächsten. Bei dem wahnwitzigen Tempo, das hier vorgelegt wird, stören auch die zum Teil erschreckend schwachen CGI nicht groß. Insbesondere die nächtliche Verfolgungsjagd zu Beginn, wo die degenerierten Lycaner Selene und ihre Tochter jagen, sieht bescheiden aus.
Kate Beckinsale hat durch ihr fortgeschrittenes Alter erkennbar an Format gewonnen und ist nicht nur sexy wie nie, sondern hat auch deutlich mehr Charisma als in den beiden ersten Teilen. Angetrieben durch den einmal mehr sehr dynamischen Score Paul Haslingers ergibt sich eine äußerst unterhaltsame Mischung und die Actionsequenzen sind immerhin so abwechslungsreich, dass sich nicht das Gefühl der Redundanz einstellt. Insgesamt eine runde Sache.

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