Black Mass ist ein groß angelegtes Gangster-Epos, das die - zumindest im Kern wahre - Geschichte des Bostoner Kriminellen James Bulger erzählt, der erst im Jahr 2011 verhaftet wurde. Die Messlatte für derartige Geschichten legte Martin Scorsese anno 1990 mit seinem Meisterwerk Goodfellas ziemlich hoch. Da ist es keine Überraschung, dass Black Mass diese nicht erreicht.
Der Film beginnt mit den Anfängen der von Bulger geführten Bande Mitte der 70er Jahre und endet mit der Zerschlagung derselben. Bulgers Verhaftung wird nur kurz angedeutet. Um eine solch gewaltige Zeitspanne so abzudecken, dass der Zuschauer das Gefühl hat, er habe alles Entscheidende mitbekommen und alle relevanten Informationen erhalten, bedarf es schon außergewöhnlicher Fähigkeiten, über die Sott Cooper ganz offensichtlich nicht verfügt. Vielmehr hat man den Eindruck, einzelnen Episoden aus dem Leben des Gangsterbosses beizuwohnen, wobei dies bevorzugt Hinrichtungen von Personen sind, die sich ihm gegenüber ihm Ton vergriffen haben, ihn an ihrer Loyalität ihm gegenüber zweifeln ließen, geschäftlich im Weg sind oder ihm sonst irgendwie das Gefühl gegeben haben, eine Gefahr darzustellen. Wie Bulger sein kriminelles Imperium aufgezogen hat, womit er das Geld verdient, etc. kommt dabei etwas zu kurz.
Der Film beginnt mit den Anfängen der von Bulger geführten Bande Mitte der 70er Jahre und endet mit der Zerschlagung derselben. Bulgers Verhaftung wird nur kurz angedeutet. Um eine solch gewaltige Zeitspanne so abzudecken, dass der Zuschauer das Gefühl hat, er habe alles Entscheidende mitbekommen und alle relevanten Informationen erhalten, bedarf es schon außergewöhnlicher Fähigkeiten, über die Sott Cooper ganz offensichtlich nicht verfügt. Vielmehr hat man den Eindruck, einzelnen Episoden aus dem Leben des Gangsterbosses beizuwohnen, wobei dies bevorzugt Hinrichtungen von Personen sind, die sich ihm gegenüber ihm Ton vergriffen haben, ihn an ihrer Loyalität ihm gegenüber zweifeln ließen, geschäftlich im Weg sind oder ihm sonst irgendwie das Gefühl gegeben haben, eine Gefahr darzustellen. Wie Bulger sein kriminelles Imperium aufgezogen hat, womit er das Geld verdient, etc. kommt dabei etwas zu kurz.
Dies soll jedoch nicht heißen, dass Black Mass ein schlechter Film wäre - im Gegenteil: Seine Stärke ist eindeutig die detaillierte Charakterzeichnung seiner Figuren, und dies betrifft nicht nur Bulger selbst, sondern auch seine engsten Vertrauten und seine Verbündeten beim FBI. Die exzellente Besetzung bis in die Nebenrollen leistet dabei einen erheblichen Beitrag, aber auch Coopers offensichtliche Fähigkeit, das Maximale aus seinen Darstellern herauszuholen. Dass Johnny Depp eine erstklassige Leistung bieten würde, war im Vorfeld zu erwarten, und doch ist sein James Bulger ein derart bedrohlich wirkender Zeitgenosse, dass man als Zuschauer froh ist, ihm nicht begegnen zu müssen. Depp spielt das sehr zurückhaltend, ohne übertriebene Gesten oder irgendwelche zur Schau getragenen Manierismen. Und dennoch strahlt er in fast jeder Szene eine fast animalische Bedrohung aus. Beispielhaft sei die Sequenz genannt, in der er bei Connolly zu Hause zum Essen eingeladen ist. Connollys Frau mag ihn nicht und zieht sich unter dem Vorwand, sich nicht gut zu fühlen, auf ihr Zimmer zurück. Bulger kommt zu ihr, erkundigt sich süffisant nach ihrem Wohlergehen und tastet langsam ihr Gesicht und ihren Hals ab, nachdem sie ihm erklärt hat, sich krank zu fühlen. Dabei schafft er es, oberflächlich fast fürsorglich zu wirken und dennoch ist klar, dass es nur eines falschen Wortes oder einer unüberlegten Bewegung ihrerseits bedarf, um ihr Schicksal zu besiegeln.
Black Mass ist ein Film, bei dem in erster Linie die Darsteller glänzen. Ein paar Actionszenen gibt es zwar, auch eine Schießerei, doch wer hier ein Actionfeuerwerk erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht werden. Wer sich hingegen für traditionelles Darsteller-Kino mit detailliert porträtierten Charakteren begeistern kann, wird sicher auf seine Kosten kommen.
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