Mittwoch, 18. Februar 2015

A MOST WANTED MAN (Anton Corbijn, 2014)

 It takes a minnow to catch a barracuda. A barracuda to catch a shark.

A most wanted Man ist alleine schon deshalb ein außergewöhnlicher Film, weil es sich um die letzte Arbeit des großartigen, von mir hochgeschätzten Philip Seymour Hoffman handelt, der im vergangenen Jahr auf so tragische Weise verstorben ist. Dementsprechend war die Sichtung mit einer gehörigen Prise Wehmut verbunden. 
 
Hoffman spielt Günther Bachmann, einen desillusionierten Geheimdienstler der alten Schule, der in der Vergangenheit von seinen eigenen Leuten aufs Kreuz gelegt wurde und dennoch unbeirrt weiter seinen Weg geht. Bachmann wirkt ausgezehrt und ist dem Alkohol verfallen – da fragt man sich zwangsläufig, inwieweit dies noch gespielt ist oder hier der echte Hoffman zum Vorschein kommt. Die Geschichte selbst ist relativ unspektakulär und kann nicht vom Hocker reißen, doch gefallen wie schon bei The American das europäische Ambiente und die ruhige Inszenierung. 
 
Zumindest für den deutschen Zuschauer mutet es allerdings etwas seltsam an, dass alle Beteiligten englisch sprechen, obwohl die Handlung in Hamburg angesiedelt ist und es sich bei den Figuren um Deutsche handelt, die zum Teil auch von deutschen Schauspielern verkörpert werden. Herbert Gröhnemeyer wurde übrigens auch mit einer kleinen Rolle bedacht. Die wieder sehr stimmige musikalische Untermalung hat er ebenfalls zu verantworten.

Auch wenn mir The American im direkten Vergleich etwas besser gefallen hat, darf man sich Philip Seymour Hoffmans Abschiedsvorstellung keinesfalls entgehen lassen. Die letzte Szene hat dann auch etwas Sinnbildliches: der geschlagene Hoffman verlässt die Szene und geht. Leider für immer. Sehr schade, dass dieser großartige Schauspieler nicht mehr unter uns weilt.

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