Blood Diamond kann sich nicht entscheiden, was er
sein will: Actionfilm, Drama oder ein Film über den Bürgerkrieg in
Sierra Leone. Irgendwie alles gleichzeitig, doch nichts richtig. Als
Drama bleibt er zu oberflächlich und der Bürgerkrieg dient nur als
Rahmen für das, was seinen eigentlichen Kern ausmacht: Action und
Abenteuer. Und genau dann, wenn er sich darauf besinnt, hat er seine
besten Momente, beispielsweise wenn die RUF in eine Stadt einfällt und
Archer und Solomon Hals über Kopf fliehen müssen. Da fühlt man sich fast
an Ridley Scotts Black Hawk down
erinnert.
Dazwischen gibt es immer wieder Handlungselemente, die
keinerlei Mehrwert bieten und das Ganze unnötig in die Länge ziehen.
Zudem bewegt Zwick sich stets streng innerhalb der gängigen
Hollywood-Konventionen und ist sich für kein Klischee zu schade. Die
Krönung ist die von Jennifer Connelly verkörperte Journalistin, deren
Charakter eine reine Abziehfigur und zudem noch völlig überflüssig ist.
Allerdings sieht sie ganz ansprechend aus und man kann sich des
Eindrucks nicht erwehren, dass dies der Hauptgrund für ihr Mitwirken
ist.
Im letzten Drittel wird das Geschehen dann arg zäh und zunehmend
abstruser, um dann in ein grausam kitschiges Finale zu münden. Unter dem
Strich bleibt ein in sich unrund wirkender Film, der mindestens eine halbe
Stunde zu lang ist, über weite Strecken aber ordentlich unterhält.
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