Samstag, 28. Februar 2015

BORGMAN (Alex van Warmerdam, 2013)

Von Alex van Warmerdam habe ich vor langer, langer Zeit mal De noorderlingen gesehen - aus meiner Erinnerung heraus ein völlig absurder Film, der seinerzeit zu meinen abgefahrensten Filmerfahrungen überhaupt zählte.  

Borgman schlägt in die gleiche Kerbe. Sehr surreal und erkennbar vom spanischen Altmeister Luis Buñuel beeinflusst. Anfangs sehr witzig, mit zunehmender Spieldauer zugleich ernster, aber auch abstruser, verliert Borgman in der zweiten Hälfte deutlich von seinem anfänglichen Elan. Im gesamten Film gibt es keinen einzigen Charakter, der sich halbwegs normal verhält, und so ist schnell klar, dass es van Warmerdam nicht um das Erzählen einer interessanten Geschichte, sondern um die Montage grotesker Situationen geht. 

Schon die Titelsequenz deutet mit dem sich um 180 Grad drehenden Schriftzug an, dass hier alles auf den Kopf gestellt wird. So wie der eigentlich ganz ansehnliche Garten der Familie komplett umgegraben und zerstört wird, geschieht dies auch mit der Familie selbst. Und so wird im Laufe des Films aus einer relativ normalen, gutsituierten Familie ein physischer und psychischer Trümmerhaufen. Dies ist über weite Strecken witzig, zum Teil aber auch schmerzhaft mit anzusehen, insbesondere die Wandlung der Kinder zu apathischen, willenlosen Zombies. In jedem Fall ein sehr origineller und über weite Strecken auch höchst unterhaltsamer Film, dem zum Ende hin etwas die Luft ausgeht. Und die Unterwasserszene mit den beiden einbetonieren Leichen, zu denen sich die dritte gesellt, ist wirklich großartig.

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