Donnerstag, 12. Februar 2015

THE AMERICAN (Anton Corbijn, 2010)

 All men are sinners.

Corbijns dritte Regiearbeit - sieht man mal von seinem Kurzfilmdebut ab - ist ein betont ruhiger Film, der dem Zuschauer schon zu Beginn die Skrupellosigkeit des Protagonisten schonungslos vor Augen führt. Die Tatsache, dass die Handlung ganz überwiegend in einem malerischen italienischen Dörfchen spielt, verleiht The American ein ganz eigenes, europäisch anmutendes Flair, das sich deutlich vom amerikanischen Standardthriller abhebt. Phasenweise kommt sogar so etwas wie Urlaubsstimmung auf. Dennoch ist unterschwellig eine ständig vorhandene Spannung spürbar, die langsam aber kontinuierlich ansteigt und sich erst am Ende entlädt. Untermauert wird diese von einem gefühlvollen Score, für den Herbert Gröhnemeyer verantwortlich zeichnet. 
 
Die Inszenierung hält sich bewusst zurück und setzt auf die Aufmerksamkeit des Zuschauers, die kleinen Details und leisen Andeutungen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzufügen. Das Ganze wird getragen von einem ebenso souveränen wie charismatischen George Clooney, dem man sogar gerne dabei zusieht, wie er unendlich langsam und sorgfältig eine Waffe zusammenbaut. 
 
Ein toller Film, der seine Geschichte angenehm unaufgeregt erzählt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen