Sonntag, 28. Dezember 2014

HANNA (Joe Wright, 2011)

I just missed your heart.

Nett gemachter und recht spannender Reißer, der allerdings außer einer glänzenden Oberfläche nicht viel zu bieten hat. Die Story ist dünn und wenig originell, die Plotholes so groß wie Fußballfelder. Die einzige Chance, überhaupt Gefallen an dem Film zu finden, ist die Handlung nicht zu hinterfragen, sondern das bunte Treiben einfach so hinzunehmen. Hirn ausschalten und Anlage aufdrehen, sonst fragt man sich spätestens nach 20 Minuten, was der ganze Schwachsinn überhaupt soll. Punkten kann Wright vor allem mit der dynamischen Inszenierung, die mich allerdings stark an Tykwers Lola rennt erinnerte, was ja grundsätzlich weder schlecht noch verwerflich ist. Zudem kann er auf ein vorzügliches Darsteller-Ensemble bauen, wobei vor allem die stets großartige Cate Blanchett und die beim Dreh erst 16-jährige Saoirse Ronan hervorzuheben sind. Die stärkste Szene ist die, in der Hanna in einem marokkanischen Hotel übernachten will und dort mit diversen technischen Geräten konfrontiert wird, die sie, die ohne Elektrik in der Wildnis aufgewachsen ist, völlig überfordern. Die Szene ist toll geschnitten und ermöglicht es dem Zuschauer für einen Moment, sich in Hannas Gedankenwelt zu versetzen. Schade, dass der Film nicht mehr solcher Szenen zu bieten hat. 

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