Mittwoch, 31. Dezember 2014

SUPERSTAU (Manfred Stelzer, 1991)

 Jetzt moch'i di Bahn dicht!

Komödien sind normalerweise gar nicht mein Ding, und für gewöhnlich meide ich sie wie der Teufel das Weihwasser. Wenn es dann aber schon sein muss, dann bitte schön entweder schwärzesten britischen Humor oder eben flachen deutschen. Superstau ist ein besonders gelungener Vertreter der zweiten Art. Die Machart ist simpel: man nehme verschiedene Figuren aus allen Ecken Deutschlands, gestalte sie nach den gängigen Klischees, lasse sie in ihrem jeweiligen Dialekt sprechen und sich alle anlässlich eines Staus bei der Reise in den Urlaub auf der Autobahn treffen. Ein Prinzip, das hier hervorragend funktioniert, was zum Großteil auch den tollen Darstellern zu verdanken ist. Die jeweiligen Figuren sind wie aus dem Leben gegriffen. Mein Favorit ist seit jeher der bayrische Wohnmobilfahrer Ludwig Stocker, wunderbar verkörpert von Ottfried Fischer. Wenn er über seinen harten Stuhl philosophiert oder seine Frau für seine eigenen Fehler verantwortlich macht, könnte ich mich jedesmal wegschmeißen. Ich habe Superstau schon so oft gesehen, dass ich die meisten Dialoge auswendig aufsagen kann. Und trotzdem ist jede weitere Sichtung immer wieder ein großes Vergnügen.

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