Mittwoch, 21. Oktober 2015

TERMINATOR 3: RISE OF THE MACHINES (Jonathan Mostow, 2003)

Just die, you bitch!

Terminator 3 unterscheidet sich stilistisch kaum von seinem Vorgänger. Auch hier setzten die Macher auf familientaugliche Unterhaltung und so dominieren wieder atemberaubende Actionszenen und dümmlicher Humor das Geschehen. Ein großer Pluspunkt ist die Tatsache, dass John Connor nunmehr erwachsen ist - auch wenn aus ihm ein ziemlicher Waschlappen geworden ist, der orientierungslos durchs Leben irrt, was in Anbetracht der Ereignisse in seiner Jugend aus meiner Sicht sogar schlüssig erscheint. Man muss sich jedenfalls nicht mit pubertierenden Jugendlichen herumschlagen - ein unbestreitbarer Pluspunkt im direkten Vergleich mit dem Vorgänger. Die Story hingegen ist noch belangloser als die des 2. Teils und zudem redundant. Bereits zum dritten Mal erlebt der Zuschauer, wie ein Terminator auf eine Zeitreise in die Vergangenheit geschickt wird, um dort irgendwen zu terminieren. Und auch dieses Mal wird ein Gegenpart hinterhergeschickt, der ihn aufhalten soll. Einfallsloser geht's nicht mehr. Das Ergebnis ist eine knapp zweistündige Verfolgungsjagd, die nur wenig Zeit zum Verschnaufen lässt. 

Über die narrativen Defizite tröstet immerhin die Tatsache hinweg, dass der Meuchelmörder noch nie so gut aussah wie hier: Kristanna Loken verkörpert die Killermaschine mit raubtierhafter Eleganz und aufreizendem Schmollmund - da stirbt es sich gleich viel leichter. Und mit der zwar spröden, ansonsten aber doch recht ansprechenden Claire Danes gibt es gleich noch mehr Augenfreuden für die männlichen Zuschauer. Auch darüber hinaus glänzt Terminator 3 vor allem mit seinen Schauwerten. Die Actionszenen sind großartig inszeniert, wobei hier insbesondere die ausgedehnte Verfolgungsjagd mit dem Kranwagen herausragt, bei der ein kompletter Straßenzug zerlegt wird. Das durchgehend hohe Tempo sorgt dafür, dass man nicht lange über die Kapriolen nachdenkt, die die Story bisweilen schlägt. Die Krönung ist Arnies Beichte, dass er in der Zukunft John Connor töten wird. Und auch sein Kampf mit sich selbst, als Skynet versucht, die Kontrolle über ihn zu erlangen, ist nicht nur unlogisch, sondern von Arnie auch ziemlich schwach gespielt. Das Ende hingegen ist gut gelungen und macht Lust auf mehr. 

Terminator 3 ist in meinen Augen keinen Deut schlechter als der zweite Teil, auch wenn dies 98 % der Filmfreunde anders sehen. An den ersten Teil kommen beide natürlich nicht heran, aber wenn man zwei Stunden lang erstklassige Action sehen will, liegt man hier richtig.

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