Freitag, 23. Oktober 2015

TERMINATOR SALVATION (McG, 2009)

So that's what death tastes like.

Nachdem die beiden letzten Filme im Grunde genommen die gleiche Story erzählten - mit leichten Variationen und unter Weiterentwicklung der Rahmenhandlung selbstverständlich - geht Terminator Salvation einen völlig anderen Weg. Er zeigt die tote, verwüstete Welt nach dem Atomkrieg und reiht sich damit ein in die Liste der (von mir überaus geschätzten) Endzeitfilme. In seiner konsequent düsteren Grundstimmung weckt er Erinnerungen an den ersten Teil. Den dümmlichen Humor der beiden Vorgänger warf McG ebenso über Bord wie die sonnendurchfluteten Bilder. Hier scheint nirgendwo die Sonne, alles ist grau und staubbedeckt. In monochromen Farbtönen zeigt er eine Welt, die von Maschinen kontrolliert wird, in der sich die Menschen wie Ratten verstecken. Dabei sind - ungeachtet der lebensfeindlichen Bedingungen - Bilder von apokalyptischer Schönheit entstanden. Der ganze Film ist voll von Einstellungen, die man sich am liebsten ausdrucken und an die Wand hängen würde.

Die Story gewinnt keinen Preis für Originalität, unterscheidet sich aber immerhin stark von denen der bisherigen Filme. Dadurch hat man nicht ständig das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben und letztlich geht es ohnehin nur darum, Skynet irgendwie zu besiegen. Am Ende ist die Schlacht gewonnen, doch der Krieg geht weiter, mithin der perfekte Abschluss der Terminator-Reihe. Weiterer Fortsetzungen bedurfte es danach eigentlich nicht mehr.

Darstellerisch wird hier Einiges geboten. Christian Bale spielt den verbissenen Krieger recht überzeugend, Sam Worthington gibt in der undurchsichtigen Figur des Marcus Wright eine starke Vorstellung und auch der junge Anton Yelchin weiß als Kyle Reece zu gefallen. Als Bonus gibt's noch Helena Bonham Carter und den stets tollen Michael Ironside in Nebenrollen und Moon Bloodgood (was für ein Name!) als attraktiven Blickfang. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass dies der letzte Film des Maskenbildners und Special-Effects-Meisters Stan Winston ist, der die Filmwelt über Jahrzehnte mit seiner großartigen Arbeit bereichert hat. Leider verstarb er während der Dreharbeiten, was die Produzenten dazu veranlassten, ihm den Film zu widmen.


Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum Terminator Salvation bei Filmfreunden einen derart schweren Stand hat. Aus meiner Sicht ist dies eine in allen Belangen gelungene Terminator-Fortsetzung, auch wenn sie genauso wenig an die Klasse des Originals herankommt wie die Teile 2 und 3. Als ich jenes Mitte der 80er Jahre zum ersten Mal sah, hatte ich eine bestimmte Vorstellung davon, wie eine durch einen Atomkrieg verwüstete Welt, in der die Maschinen herrschen, aussehen würde, nicht zuletzt natürlich beeinflusst von den kurzen Filmsequenzen, die in der Zukunft spielen. Terminator Salvation ist es gelungen, das Versprechen, das The Terminator diesbezüglich gegeben hat, einzulösen. Und das ist aus meiner Sicht das größte Kompliment, das man dem Film machen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen