Ein feiner Genre-Bastard ist das, mit dem der Regisseur aus Florida da seinen Einstand gibt, und ein äußerst blutiger dazu. Was anfängt wie einer der in den letzten Jahren wieder zahlreich produzierten Western, nachdem das Genre jahrelang brach gelegen hatte, erweist sich als gelungene Mischung aus eben jenem und dem Kannibalen-Horror der 70er Jahre. Texas Chainsaw Massacre im Wilden Westen sozusagen. Die Rolle der kannibalistischen Familie nimmt dabei eine Gruppe degenerierten Indianer ein, die fernab der Zivilisation und von anderen Stämmen gemieden in einem Höhlensystem hausen. Bei einem ihrer nächtlichen Ausflüge in die Umgebung entführen Sie die Gattin des aufgrund einer schweren Beinverletzung gehbehinderten Viehhirten Arthur nebst einem der Hilfs-Sheriffs, um sie früher oder später genüsslich zu verspeisen. Arthur begibt sich flugs mit dem alten Sheriff Franklin (Kurt Russell), dem noch älteren Ersatz-Hilfssheriff Chicory sowie dem Indianerhasser John Brooder auf Rettungsmission.
Anhand der kurzen Inhaltsangabe merkt man schon, dass es dem Multitalent Zahler, der seine Brötchen bisher als Autor, Musiker und Kameramann verdient hat, nicht um das Erzählen einer cleveren Geschichte geht. Während des langen Ritts zu den Kannibalen, den die Männer irgendwann zu Fuß fortsetzen müssen, nachdem ihnen die Pferde gestohlen wurden, wird langsam Spannung aufgebaut. Die Situation spitzt sich für die Verfolger immer mehr zu und auch untereinander kommt es zu Streitigkeiten. Seinen Reiz bezieht der Film vor allem durch die Gruppenkonstellation. Vier sehr unterschiedliche und zudem gut ausgearbeitete Charaktere reiten (später: gehen) unter widrigen Umständen durch unbekanntes Terrain und wissen nicht, was sie am Ende der Reise erwartet. Dabei kommt es fast zwangsläufig zu Spannungen, die sich immer wieder in Wortgefechten entladen, ohne dass es zur letzten Eskalation kommt. Die Dialoge sind gut gelungen und zum Teil auch recht witzig. Beispielhaft sei die Szene genannte, in der Brooder die gewagte These aufstellt, er sei der Intelligenteste der Gruppe. Als die anderen das in Zweifel ziehen, belegt er die Aussage damit, dass außer ihm alle anderen verheiratet sind oder waren (Chicory ist Witwer) und schließt mit der Äußerung: Smart men don't get married. Solch entwaffnender Logik haben die anderen nichts entgegenzusetzen.
Obwohl die großen Überraschungen ausbleiben, ist der Fortgang der Handlung nur schwer vorauszusehen. Der Showdown fällt dann recht drastisch aus. In einer ziemlich abstoßenden Szene wird einer der Gefangenen wie ein Schwein geschlachtet und anschließend fachmännisch zerlegt. Und bei den Kämpfen mit den Steinzeit-Indianern müssen auch verschiedene Gliedmaßen dran glauben. Zartbesaitete Gemüter sind hier eindeutig fehl am Platz.
Anhand der kurzen Inhaltsangabe merkt man schon, dass es dem Multitalent Zahler, der seine Brötchen bisher als Autor, Musiker und Kameramann verdient hat, nicht um das Erzählen einer cleveren Geschichte geht. Während des langen Ritts zu den Kannibalen, den die Männer irgendwann zu Fuß fortsetzen müssen, nachdem ihnen die Pferde gestohlen wurden, wird langsam Spannung aufgebaut. Die Situation spitzt sich für die Verfolger immer mehr zu und auch untereinander kommt es zu Streitigkeiten. Seinen Reiz bezieht der Film vor allem durch die Gruppenkonstellation. Vier sehr unterschiedliche und zudem gut ausgearbeitete Charaktere reiten (später: gehen) unter widrigen Umständen durch unbekanntes Terrain und wissen nicht, was sie am Ende der Reise erwartet. Dabei kommt es fast zwangsläufig zu Spannungen, die sich immer wieder in Wortgefechten entladen, ohne dass es zur letzten Eskalation kommt. Die Dialoge sind gut gelungen und zum Teil auch recht witzig. Beispielhaft sei die Szene genannte, in der Brooder die gewagte These aufstellt, er sei der Intelligenteste der Gruppe. Als die anderen das in Zweifel ziehen, belegt er die Aussage damit, dass außer ihm alle anderen verheiratet sind oder waren (Chicory ist Witwer) und schließt mit der Äußerung: Smart men don't get married. Solch entwaffnender Logik haben die anderen nichts entgegenzusetzen.
Obwohl die großen Überraschungen ausbleiben, ist der Fortgang der Handlung nur schwer vorauszusehen. Der Showdown fällt dann recht drastisch aus. In einer ziemlich abstoßenden Szene wird einer der Gefangenen wie ein Schwein geschlachtet und anschließend fachmännisch zerlegt. Und bei den Kämpfen mit den Steinzeit-Indianern müssen auch verschiedene Gliedmaßen dran glauben. Zartbesaitete Gemüter sind hier eindeutig fehl am Platz.
Bone Tomahawk hat mir richtig Spaß gemacht. Die Einbettung des Kannibalismus-Themas in eine klassische Westernhandlung fand ich erfrischend. Die Story strotzt zwar vor Ungereimtheiten und hat weder Hand noch Fuß, doch stört das kein bisschen. Zahler entfaltet die Erzählung mit stoischer Ruhe und unbarmherziger Zielstrebigkeit. Und Kurt Russell sprüht nur so vor Spielfreude und hat sichtlich Spaß an seiner knurrigen Rolle. Ein viel versprechendes Regiedebüt.
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