Samstag, 9. November 2024

ANNIHILATION (Alex Garland, 2018)

 I think you're confusing suicide with self-destruction. 

Nach einem Meteoriteneinschlag hat sich in unmittelbarer Nähe eines Leuchturms in einem Naturschutzgebiet an der Westküste Floridas eine merkwürdige Zone gebildet, sie sich immer weiter ausbreitet und ihre Umgebung zu bizarren Mutationen veranlasst. Nachdem alle Versuche scheiterten, das Innere der Zone zu erforschen, weil keiner der entsandten Soldaten zurückkehrte, wird ein Team weiblicher Wissenschaftler in die Zone geschickt.

Alex Garlands zweite Arbeit widersetzt sich den gängigen Zuschauererwartungen ebenso wie Ex Machina und Civil War dies tun (seinen dritten Film Men kenne ich noch nicht) und alleine deswegen hat der Brite einen Stein bei mir im Brett. Inwieweit er sich bei der Umsetzung nach der geleichnamigen literarischen Vorlage richtete, kann ich nicht beurteilen, da ich diese nicht kenne. Die Frage ist für mich ohnehin nicht relevant, da Film und Literatur zwei Kunstformen sind, die nach meiner Auffassung losgelöst voneinander zu betrachten sind.

Vermutlich wäre es ein leichtes gewesen, aus der Vorlage einen der üblichen Mutanten-Monster-Horrorfilme zu machen, und ich bin sicher, damit wäre Annihilation an den Kinokassen weitaus erfolgreicher gewesen als er es tatsächlich war. So aber ist Garlands zweite Regie-Arbeit in erster Linie eine Reflexion über Identität und das eigene Ich. Dabei vermengt er durchaus geschickt Elemente diverser Science-Fiction-Filme wie 2001, Alien, The Bodysnatchers oder auch Soderberghs Solaris zu einem wilden Mix, der mich außerordentlich gut unterhalten hat. Vor allem aber macht er nicht den Fehler, die Geschehnisse bis ins Detail erklären zu wollen, sondern überlässt vieles der Interpretation des Zuschauers. Das Ende ist dennoch recht eindeutig und auch ziemlich vorhersehbar, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Bei den Darstellerinnen können insbesondere Natalie Portman und Jennifer Jason Leigh überzeugen.

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