Montag, 30. Dezember 2024

COLOR OUT OF SPACE (Richard Stanley, 2019)

It was just a color out of space.

Der Anfang ist recht vielversprechend. Ein Sprecher verliest die ersten Sätze aus Lovecrafts Geschichte, die die Grundlage für den Film bildet, während die Kamera stimmungsvolle Aufnahmen der Wälder (vorgeblich) Arkhams einfängt. Doch leider ist das so ziemlich das einzig Positive, was sich über Color out of Space sagen lässt. Lovecraft zu verfilmen ist schwierig und so bin ich die Sichtung schon mit reduzierten Erwartungen angegangen. Stanley hat versucht, die Geschichte in die Gegenwart zu transferieren und diese zeitgemäß umzusetzen. Leider scheitert er dabei auf ganzer Linie.

Das Problem fängt schon mit der Wahl des Hauptdarstellers an. Nicolas Cage ist einer der bestbezahlten Schauspieler Hollywoods und dennoch mit vielen seiner Rollen hoffnungslos überfordert. So auch hier. Sein Nathan Gardner ist ein Psychopath durch und durch, wobei man im Gegensatz zu den anderen Darstellern bei ihm keinen Unterschied zwischen seiner wahren Persönlichkeit und der durch den Meteoriten beeinflussten merkt. In vielen Szenen wirkt er wie ein schlechter Schauspieler aus einer daily Soap. Deutlich besser machen die übrigen Darsteller ihre Sache, wobei die Figur der Lavinia, verkörpert durch Madeleine Arthur, in sich nicht stimmig ist. So frönt sie irgendwelchen Hexenritualen aus dem Necronomicon, das in ihrem Zimmer liegt, doch wirken diese Szenen eher wahllos eingestreut als sich folgerichtig aus der Handlung zu erschließen. Dies ist aber ein Problem des Drehbuchs und kann nicht der Kanadierin angelastet werden, die ihre Sache ordentlich macht.

Die Effekte mit den fluoreszierenden Farben, die die zentrale Rolle einnehmen, wirken zwar bemüht, erinnern aber eher an ein billiges Computerspiel. Hinzu kommen schlecht gemachte CGI bei den mutierten Wesen. Auch wenn die Story in ihren Grundzügen noch erkennbar ist, hat das alles wenig mit Lovecraft zu tun. Was für sich betrachtet kein Problem wäre, denn Prosa und Film sind unterschiedliche Kunstformen, die von einander losgelöst betrachtet und bewertet werden sollten. Doch auch als simples B-Movie funktioniert Color out of Space nicht, da der Film zu keiner Zeit in der Lage ist, so etwas wie eine bedrohliche Spannung aufzubauen. Mit zunehmender Spieldauer war ich von dem Treiben auf dem Bildschirm immer mehr genervt und spätestens nach 70 Minuten habe ich den Abspann herbeigesehnt.

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