Sonntag, 22. Dezember 2024

KINGDOM OF THE PLANET OF THE APES (Wes Ball, 2024)

Can ape and human live together?

War for the Planet of the Apes wäre eigentlich ein guter Schlusspunkt der Reihe gewesen, aber ganz offensichtlich wollte man die Kuh noch weiter melken und so hat man einen vierten Teil produziert, der viele Generationen nach seinem Vorgänger spielt in einer postapokalyptischen Welt, die von intelligenten Affen dominiert wird. Ein Großteil der Menschen hat das Sprechen verlernt und lebt versteckt in den Wäldern. Das Ausgangsszenario ähnelt also dem aus Schaffners Original aus dem Jahr 1968.

Visuell ist Balls Film überwältigend. Die Landschaften sind von betörender Schönheit, die Reste der menschlichen Zivilisation von der Vegetation überwuchert, die Erde als Paradies. Auch die Animation der Affen ist über jeden Zweifel erhaben. Wie schon beim Vorgänger gelang es, die Mimik der Protagonisten - hier nun einmal überwiegend Affen - so darzustellen, dass die Emotionen transportiert werden, ohne dass dies zu menschlich wirkt. Dies gilt allerdings nicht für die Kommunikation der Affen, die in sich nicht stimmig ist und zwischen einfachen kindlichen Sätzen, Gebärdensprache und komplexen Satzstrukturen mit Fremdworten lateinischen Ursprungs wechselt. Und wo wir gerade von Stimmigkeit reden: größter Schwachpunkt des Films ist die Story, die bei nüchterner Betrachtung weder Hand noch Fuß hat. Hier von Logikfehlern zu sprechen ist schon beinahe euphemistisch. Hinzu kommt die schwache Charakterzeichnung, die hier von der besonderen Herausforderung geprägt war, dass die handelnden Personen größtenteils Affen sind. Aber auch der Charakter der menschlichen Mae ist völlig unglaubwürdig und ihre beinahe übermenschlichen Fähigkeiten und ihr unendlich erscheinendes Wissen passen überhaupt nicht zu dem ansonsten vermittelten Bild vom degenerierten Menschen, auch wenn man es dadurch zu erklären versucht, dass sie bzw. ihre Vorfahren gegen das Virus immun waren, das die Menschen hat verdummen lassen. Und je länger der Film dauert, desto größer werden die Kapriolen, die die Story schlägt. Die letzte halbe Stunde ist dann an inhaltlichem Schwachsinn kaum zu überbieten.

Und dennoch: so unsinnig die Story auch ist: Kingdom of the Planet of the Apes verfügt über eine Menge an Schauwerten, die den Film dann doch einigermaßen sehenswert machen. Vor allem die Darstellung der von der menschlichen Zivilisation "befreiten" Welt ist atemberaubend. Optisch hui, inhaltlich pfui - so könnte man das Ganze treffend zusammen fassen. Kann man sich also durchaus anschauen, muss man aber nicht.

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