You are the future.
Nach dem grottigen Terminator Genisys, der den Tiefpunkt der Terminator-Reihe markierte, konnte es nicht mehr schlimmer werden. Nun ist der sechste Film keine weitere Fortsetzung im eigentlichen Sinne, sondern ein alternativer Erzählstrang zum dritten Teil, also quasi eine Fortsetzung des zweiten Teils. Zudem ist James Cameron als Produzent wieder mit an Bord und auch Linda Hamilton konnte reaktiviert werden. Insgesamt also ganz gute Voraussetzungen. Natürlich hat auch Terminator: Dark Fate damit zu kämpfen, dass das eigentliche Thema längst totgeritten ist. Wo The Terminator anno 1984 ein visionäres Meisterwerk war, das ein ebenso düsteres wie realisitisches Zukunftsszenario zeichnete (wenn man den Zeitreise-Aspekt mal außen vor lässt), waren die Fortsetzungen im Grunde immer nur Variationen der gleichen Geschichte. Einzig Terminator Salvation fällt storytechnisch im positiven Sinne etwas aus der Reihe und natürlich setzte Terminator 2: Judgment Day mit den seinerzeit sensationellen Spezialeffekten neue Maßstäbe, ohne jedoch die Klasse des Originals zu erreichen.
Auch Terminator: Dark Fate erfindet erwartungsgemäß das Rad nicht neu. Die zahlreichen Verfolgungsjagden kennt man schon zur Genüge, trotzdem machen sie immer wieder Spaß, wie hier vor allem die ausgedehnte Szene mit dem Bulldozer zu Beginn. Ein großes Plus sind die tollen Darsteller. Linda Hamilton gibt die in die Jahre gekommene Kriegerin, die nur noch von Rachegelüsten am Leben gehalten wird, sehr überzeugend, Gabriel Luna spielt den Rev-9 mit eleganter Bedrohlichkeit und auch Natalia Reyes als Objekt der Terminator-Begierde weiß zu gefallen. Mackenzie Davis wirkt etwas spröde, macht ihre Sache aber auch nicht schlecht und Arnie ist eben Arnie. Sein alternder Terminator, der versucht, sich menschliche Züge anzueignen und ein normales Familienleben zu führen, ist eine Schau. Dabei entwickelt er auf seine alten Tage so etwas wie ein Gewissen und opfert sich am Ende quasi als Wiedergutmachung für den Mord an John Connor.
Tim Miller inszeniert das überwiegend souverän, lediglich der Kampf im Flugzeug wirkt etwas unübersichtlich. Ansonsten wird hier gute und kurzweilige Unterhaltung geboten, das Sounddesign ist ebenfalls gelungen und insbesondere die Varationen des markanten Terminator-Themas wissen zu gefallen.
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