Montag, 23. Dezember 2024

FURIOSA: A MAD MAX SAGA (George Miller, 2024)

The question is: do you have it in you to make it epic?

Nachdem George Miller vor knapp zehn Jahren die Max-Max-Reihe mit dem gelungenen Mad Max: Fury Road wiederbelebt hatte, erzählt er in Furiosa nun die Vorgeschichte der titelgebenden Kriegerin. Die Machart ist erwartungsgemäß sehr ähnlich. Es gibt wieder wahnwitzige Action bis zum Abwinken, PS-starke Vehikel, bizarre Gestalten, absurde Einfälle, äußerst brutale Hinrichtungen und eine extrem stilisierte Inszenierung. Beinahe der ganze Film ist eine einzige Tiefbass-Orgie. Das alles natürlich angesiedelt in der australischen Wüste, im "Wasteland", wo das Recht des Stärkeren gilt und zwischen allen Bewohnern, meist organisiert in rivalisierenden Clans, ein immer währender Kampf um Treibstoff, Nahrung und Wasser tobt.

Im direkten Vergleich mit Fury Road ist Furiosa der deutlich reifere und komplettere Film. Über weite Strecken wird auch hier wieder ein irrwitziges Tempo geboten, das aber immer mal wieder stark gedrosselt wird, um der Entwicklung der Charaktere den nötigen Raum zu geben. Und das ist gut so, denn mein Hauptkritikpunkt beim Vorgänger war die fehlende emotionale Tiefe. Viele Figuren kamen nicht über den Status eines Abziehbildes hinaus. Dies ist hier ganz anders. Im Zentrum der Entwicklung steht natürlich die junge und langsam heranwachsende Furiosa, die einerseits auf Rache für ihre auf brutalste Weise getötete Mutter aus ist, andererseits lernen muss, in dieser grausamen Welt zurecht zu kommen und nicht unter zu gehen. Anya Taylor-Joy macht ihre Sache ganz hervorragend und hat zudem mit dem narzisstischen Clanführer Dementus (ebenfalls toll: Chris Hemsworth) einen ebenbürtigen Widerpart. Und der Darth Vader des Wastelands, Immortan Joe, ist natürlich auch wieder dabei.

Unter dem Strich ist Furiosa über fast 150 Minuten eine irre Achterbahnfahrt, ein Höllenritt par excellence und ein Adrenalin-Kick erster Güte und damit dem Vorgänger mindestens ebenbürtig. Nach dem Abspann fühlt man sich wie frisch gebadet.

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