Samstag, 24. Mai 2025

EDGE OF ETERNITY (Don Siegel, 1959)

Rising with the sun, or just going to bed?

Die Einblendung zu Beginn des Films weist den unkundigen Zuschauer darauf hin, dass am und um den Grand Canyon herum in CinemaScope gedreht wurde. Und die phantastischen Landschaftsaufnahmen sind tatsächlich auch der einzige Grund, sich den Streifen anzuschauen. Die Handlung ist es sicher nicht. Erzählt wird eine recht triviale Geschichte um einen Mord in einer kleinen Siedlung am Rande einer brachliegenden Goldmine aus der Sicht des ermittelenden Deputys.

Von allen Siegel-Filmen, die ich kenne, ist dies sicherlich der am wenigsten spektakuläre und auch einer derer, in dem seine Handschrift am wenigsten erkennbar ist. Es gibt zwar eine tolle Auto-Verfolgungsjagd zwischen dem Deputy und der draufgängerischen Janice zu Beginn, aber ansonsten vergleichsweise wenig Action. Den Abschluss bildet ein Zweikampf zwischen den Protagonisten auf der Kabine einer Seilbahn, der ziemlich vorhersehbar nach Schema F abläuft und wenig aufregend ist. Die Darsteller sind solide und machen ihre Sache gut, ohne dabei zu glänzen oder in irgendeiner Art und Weise hervorzustechen. Cornel Wilde war zwar seinerzeit ein gefragter und bekannter Schauspieler, doch fehlte es ihm für meine Begriffe an Charisma. Die eigentliche Hauptattraktion sind zweifellos die atemberaubenden Weitwinkelaufnahmen des Grand Canyon, der selten besser in Szene gesetzt wurde als hier, und die gute Bluray bringt das mit einem tollen Farbspektrum hervorragend zur Geltung.

Edge of Eternity ist kein schlechter Film, aber irgendwie wollte sich das klassische Siegel-Feeling während der Sichtung nicht einstellen. Mir fehlte vor allem der Drive, den man ansonsten von ihm gewohnt ist. Das Geschehen plätschert so vor sich her und echte Spannung kommt zu keiner Zeit auf. Das tut meiner grundsätzlichen Begeisterung für seine Arbeiten natürlich keinen Abbruch, aber der Mann hat weitaus bessere Filme gemacht. 

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