A dead man can't point at you.
Die Handlung des Films wirkt merkwürdig inkonsistent und zerrissen. Was als klassischer Kriminalfilm mit dem Fokus auf der Ermittlungsarbeit der beiden oben erwähnten Polizisten beginnt, wandelt sich im weiteren Verlauf zu einem knallharten Gangsterfilm. Der Fokus verschiebt sich dabei von den Polizisten, die in der zweiten Filmhälfte nur noch selten zu sehen sind, zu dem Gangsterduo Dancer (Eli Wallach in ungewohnter Rolle) und Julian (wunderbar: Robert Keith), wobei der Erstgenannte ein leicht reizbarer, psysopathischer Killer ist, dessen Einsamkeit (angedeutet in der Szene mit Cindy im Aquarium) sich in Aggression und Hass ausdrückt, und der zweite so etwas wie sein Mentor, stets ruhig und besonnen und bemüht, das Temperament seines Kumpels im Zaum zu halten. Für ein Buch, das er zu schreiben gedenkt, sammelt er die letzten Worte der Opfer, die Dancer ermordet. Stellenweise erinnerten die beiden mich an die beiden Auftragsmörder aus Siegels sechs Jahre später entstandenem The Killers, der allerdings ein deutlich ausgereifterer Film ist.
Angesiedelt ist das Ganze in San Francisco und wie so oft in Filmen, die in der kalifornischen Metropole spielen, wirkt sich dies positiv auf das Flair und die Grundstimmung des Films aus. Es gibt ein paar beeindruckende Weitwinkel-Aufnahmen von Hal Mohr, mit dem Siegel zuvor schon mehrfach zusammengearbeitet hatte, und am Ende noch eine dramatische Verfolgungsjagd in der Nähe der Golden-Gate-Bridge. Die Story offenbart bei nüchterner Betrachtung doch einige Ungereimtheiten, über die man dank der straffen Inszenierung jedoch großzügig hinwegsehen kann. The Lineup ist ein klassischer Siegel-Film, der alle für seine Arbeit so typischen Elemente vorzuweisen hat, und bietet über knapp 90 Minuten äußerst kurzweilige Unterhaltung.
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