Freitag, 30. Mai 2025

FLAMING STAR (Don Siegel, 1960)

To tell the truth, I don't know who's my people.

Nach dem mediokren Edge of Eternity drehte Siegel einen Western, der vor allem deshalb bekannt wurde, weil Elvis Presley eine der Hauptrollen spielt. Glücklicherweise hält er sich mit Gesangseinlagen zurück und so beschränken sich seine diesbezüglichen Beiträge auf das Einsingen des Titelsongs und ein Lied bei einer Familienfeier zu Beginn des Films, die die da noch heile Welt der Protagonisten zeigt, die unter dem Druck der Kiowas-Angriffe sehr bald auseinanderbrechen soll.

Presley spielt den Mestizen Pacer, Sohn einer Kiowas-Frau und eines weißen Farmers, der zwischen beiden Welten steht und beiderseits bedrängt wird, sich für eine Seite zu entscheiden, obwohl er das gar nicht will. Letztlich kommt er durch die sich immer weiter zuspitzenden Ereignisse jedoch nicht umhin und so bildet der Mord an seiner Mutter den ausschlaggebenden Punkt. Presley spielt das erstaunlich gut und nuanciert. Dabei verfügt er über eine charismatische Ausstrahlung, die dazu beiträgt, dass man seine Figur als das Zentrum des Films wahrnimmt. Auch die übrigen Darsteller geben sich keine Blöße. Schon zu Beginn der Handlung wird relativ schnell klar, dass die Eskalation der Gesamtsituation unausweichlich ist. Siegel bemüht sich, die Motive beider Seiten nachvollziehbar darszustellen, was ihm auch recht gut gelingt, auch wenn die Sichtweise der Kiowas insgesamt vielleicht etwas zu kurz kommt. Die Spannung ist dementsprechend konstant hoch und an Action mangelt es auch nicht. 

Quentin Tarantino bezeichnete Flaming Star mal als Siegels besten Western. Ganz soweit würde ich nicht gehen, denn obwohl es sich hier um einen zweifellos sehr guten Film handelt, fällt er doch im Gegensatz zu dem großartigen The Shootist deutlich ab. Das aber soll keineswegs negativ verstanden werden. Don Siegel hat viele gute Filme gemacht und Flaming Star ist einer davon.

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