I would rather have a dead son than a daffodil for a son.
Faszinierendes Porträt des ersten FBI-Direktors, der ja einen durchaus
zweifelhaften Ruf genießt. Unbestritten sind seine Verdienste um den
Aufbau der US-Bundespolizei, die auch angemessen gewürdigt werden, ohne
dabei die Schattenseiten zu vernachlässigen. Seine paranoiden
Wesenszüge, die ihn in Jedem eine Bedrohung für die Staatssicherheit
sehen ließen, werden ausführlich thematisiert. Kaum jemand in
exponierter Position entgeht seinem Abhörwahn; die geheimen
Abhörprotokolle lässt er durch seine Sekretärin nach seinem Tod
vernichten. Geradezu jämmerlich ist das Bild, das Eastwood von ihm als
Privatperson zeichnet. Ungeachtet seiner großen beruflichen Erfolge ist
er ein zutiefst unglücklicher Mensch, der unter seinen diffusen
Neigungen ebenso zu leiden scheint wie unter dem Druck, den Ansprüchen
und Erwartungen seiner dominanten Mutter gerecht zu werden. Und so ist Eastwoods Hoover
ein durch und durch unsympathischer Zeitgenosse und doch verfügt der
Regisseur über das Feingefühl, ihn als Menschen nicht völlig zu
denunzieren, sondern ein ausreichend differenziertes Bild von ihm zu
zeichnen. Herausragend dabei Leonardo di Caprios Leistung, die alleine
den Film sehenswert macht.
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