Freitag, 2. Januar 2015

THE LOST WORLD: JURASSIC PARK (Steven Spielberg, 1997)

Mommy's very angry.

Nach dem großen Erfolg von Jurassic Park war schnell klar, dass es eine Fortsetzung geben würde. Leider wurden hier alle Fehler gemacht, die man bei Fortsetzungen machen kann. Das fängt mit dem schwachen Drehbuch an. Die Story hat weder Hand noch Fuß. Mit Dr. Malcolm machte man eine Figur des ersten Teils zum Protagonisten, die dort nur als Sidekick fungierte und sich auch hier nicht recht in die Rolle des Anführers fügen will. Und selbst für den abgeschmacktesten aller Drehbuchtricks, nämlich die heimliche Mitreise eines Kindes, das eigentlich zu Hause bleiben sollte, ist man sich nicht zu schade. Umso erstaunlicher, dass Steven Spielberg sich bereit erklärt hat, diesen Blödsinn zu verfilmen, statt die Arbeit an einen talentierten Jungregisseur zu delegieren. 

Das Ergebnis ist in jeder Hinsicht enttäuschend. Bei den Effekten ist kein Fortschritt zu verzeichnen, sie entsprechen dem Niveau derer des ersten Teils. Es gibt zwar einige neue Saurier, jedoch spielen diese keine große Rolle, abgesehen von den (ziemlich coolen) fleischfressenden Compsognathus. Die mit Abstand beste Szene des Films ist die, in der diverse Saurier das Camp der Großwildjäger zerlegen. Danach werden nur die bereits hinlänglich bekannten Muster aus dem ersten Teil aufgewärmt. Die Hauptbedrohung geht dabei wieder von Tyrannosaurus (die dieses Mal als Paar auftreten) und den Velociraptoren aus. Kennt man schon, hat man alles schon gesehen. Ergänzt wird dies um diverse Versatzstücke aus anderen Filmen, wobei insbesondere King Kong Pate stand. Dies gipfelt dann in der völlig blöden Idee, einen lebenden Tyrannosaurus samt Nachwuchs nach San Diego zu bringen. Wie originell! Lustigerweise wurde die Crew des Transportschiffes unterwegs in Fetzen gerissen, der Tyrannosaurus ist bei der Ankunft jedoch noch eingesperrt. So geht das in einem fort. Nichts passt zusammen, alles bleibt Stückwerk. Über die inhaltliche Leere habe ich mich ja weiter oben schon ausgelassen. 

Natürlich kann man mit dem Film immer noch seinen Spaß haben, denn die Wiederbelebung der Dinosaurier am Bildschirm ist als solche immer noch eine Schau. Für eine ambitionierte Fortsetzung eines der bis dahin erfolgreichsten Filme überhaupt ist das aber viel zu wenig. Und so teilt The lost Word das Schicksal so vieler Fortsetzungsfilme und ist nicht mehr als ein müder Abklatsch des ersten Teils, dem er nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen kann.

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