Dienstag, 26. März 2019

OVERLORD (Julius Avery, 2018)

In Overlord verbindet Julius Avery geschickt das Genre des Kriegs- mit dem des Horrorfilms und lässt deutsche Ärzte in einem unterirdischen Labor einem französischen Dorf für den Führer an einem Serum forschen, das nicht nur übermenschliche Kräfte verleihen, sondern auch Tote als Zombies wiederauferstehen lassen kann. Dabei lässt sich zunächst alles wie ein herkömmlicher Kriegsfilm an: in Vorbereitung der Landung amerikanischer Bodentruppen an den Stränden der Normandie soll eine Fallschirmjäger-Einheit eine Radarstation zu zerstören, die in dem Kirchturm eines französischen Dorfes angebracht ist. Das Flugzeug wird von der gegnerischen Flugabwehr in Stücke zerlegt, bevor ein geordneter Absprung der Soldaten möglich war, und die Gruppe der Überlebenden wird zusätzlich von den deutschen Soldaten dezimiert. Angekommen in dem französischen Dorf kommen sie bei der adretten Chloe unter, die zusammen mit ihrer unter den Experimenten der Nazis mutierten Großmutter und ihrem 8-jährigen Bruder ein Haus bewohnt.

Overlord ist ein großer Spaß, der ganz ausgezeichnet unterhält. Natürlich kann man die klischeehaften Figuren bemängeln oder die reißbrettartigen Handlungsstränge, die alle bereits unzählige Male in ähnlicher Art und Weise verwurstet wurden. Doch ist zumindest die Idee mit dem Zombie-Serum recht originell. Zwar kennt man Nazi-Zombies schon aus diversen B-Movies, doch so hochwertig und kompetent und zudem mit einem ordentlichen Budget versehen wurden derartige Ideen bisher noch nicht umgesetzt.

Overlord bietet rasante Action, garniert mit einigen recht derben Splatterszenen und sieht dabei einfach verdammt gut aus. Alleine die ausgedehnte Eröffnungssequenz, in der das amerikanische Flugzeug mit den Fallschirmspringern an Bord ins Visier der deutschen FLAKs gerät, ist hervorragend gefilmt und an Intensität nur schwer zu übertreffen. Dabei werden gar Erinnerungen an Steven Spielbergs Saving Private Ryan wach, respektive die dort gezeigte Landung der Boote an den Stränden der Normandie. Sicherlich nicht ganz zufällig, denn die Handlung von Overlord ist ja am Vorabend des D-Day angesiedelt.

Natürlich hält Avery dieses Tempo nicht den ganzen Film über aufrecht. Im Dorf angekommen, müssen sich die Soldaten vor den deutschen Patrouillen verstecken, was alleine schon eine deutlich entschleunigte Erzählweise zur Folge hat. Damit verschiebt sich auch der Schwerpunkt zunehmend in Richtung Thriller mit stimmungsvollen Horrorelementen, bevor es am Ende dann zum großen Showdown kommt. Insgesamt eine runde Sache.

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